Der Weg zum Niedrigstenergiegebäude – Konsequenzen für die Ziegelindustrie
Mit Inkrafttreten der novellierten EU-Richtlinie 2010/31/EU zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden am 8. Juli 2010 wurden auch in Deutschland die Anforderungen an die Energieeffizienz und den Wärmeschutz weiter verschärft. Ab 31. Dezember 2020 werden sogenannte Niedrigstenergiegebäude das Maß der Dinge sein – Gebäude, deren Energiebedarf sehr gering ist oder bei fast null liegt und im Wesentlichen aus erneuerbaren Quellen gedeckt wird. Zur Debatte steht, ob zur Steigerung der Gesamtenergieeffizienz neben der Optimierung der Anlagentechnik weiter an der Reduzierung der Transmissionswärmeverluste geschraubt wird. Welche konkreten energetischen Anforderungen werden künftig verbindlich? Wie zukunftssicher ist der Status quo der Ziegelindustrie? Welche Anpassungen im Bereich der Hintermauerziegel sind erforderlich, um das Überleben der Monolithen zu gewährleisten? Bisher bekannte Niedrigstenergiestandards wären beispielsweise KfW-Effizienzhäuser, Passivhäuser oder Plusenergiehäuser. All diese Gebäudetypen wurden bereits in Ziegelbauweise realisiert. Doch neben allen politischen und technischen Diskussionen sollte stets auch die Frage der Wirtschaftlichkeit stehen.
Dipl.-Ing. Michael Pröll, Ziegel Zentrum Süd e. V.