Man braucht Geduld – die 24-jährige Erfolgsgeschichte des Gegenlaufofens im Ziegelwerk Huber
Im Herbst 1989 erfuhren wir, im Osten Deutschlands damals noch auf Umwegen, aus der Fachpresse vom Riedelschen Gegenlaufofen. Einerseits wurde er als Innovation im Tunnelofenbau, gar als „Öko-Tunnelofen“ dargestellt, andererseits hieß es aus „wissenden Kreisen“, dass dieser lediglich eine „unausgereifte Idee“ sei, die nicht funktionieren kann – weil: „So einfach kann es nicht gehen!“.
In ganz Deutschland stand damals kein einziger Ofen, der stringent nach dem Riedelschen Ofenbauprinzip gebaut worden ist. Das System war „unerprobt“ und für einen soliden Ziegler somit unakzeptabel. Im Ziegelwerk Klaus Huber wurde der Ofen gebaut, entgegen aller Pleitewarnungen (man baut im Zieglerleben nur einen Ofen und dann bitte schön den „Richtigen“) und allen technischen Hinweisen zum Trotz.
Wir hatten weder zu viel Geld, noch glaubten wir, die fundierten Meinungen anderer Fachkollegen und ihre Erfahrungen in den Wind schlagen zu können. Wir verstanden aber die Logik, die das Temperatur-Schwerkraftprinzip des Ofens hat, so gut, dass wir nahezu elektrisiert und ganz konsequent diesen, und nur diesen Gegenlaufofen bauen wollten und gebaut haben.
Zusammen mit dem geistigen Vater des Projektes, Rudolf Riedel, wurde der Ofen bis heute nur imaginär optimiert. Er tut, was er soll und hält, wofür er angetreten ist: Er ist nahezu simpel und einfach in der Konstruktion, solide und unglaublich stabil, robust im Brandverhalten, sparsam im Energieverbrauch, einfach in der Bedienung, variabel im Einsatz und bequem in der Wartung.
Heute, nach 24 Betriebsjahren und vielen Erfahrungen würden wir diesen Ofen wieder bauen. Auch, wenn uns nach wie vor die gleichen, nahezu ungläubigen Fragen nach der Funktionalität des Systems gestellt werden. Unsere Antwort darauf lautet: „Ja, es geht so einfach und nein, so einfach geht es nicht.“ Der Ofen – ein System, das seit mehr als 25 Jahren die Fachwelt beschäftigt.