Strangpresstexturen – manchmal Freund, meistens Feind der Keramiker
Die wichtigsten Formgebungsaggregate in der Ziegelindustrie sind kontinuierlich arbeitende Strangpressen, überwiegend Schneckenpressen, sehr selten auch Walzenpressen. Das mit diesen Maschinen realisierte Grundprinzip der plastischen Formgebung in Verbindung mit dem mineralogischen Aufbau der Ziegelmassen führt zwangsläufig immer zur Erzeugung von Texturen im Massestrang respektive im geformten Produkt.
In dem Vortrag wird auf drei wesentliche Texturarten eingegangen und deren Ursache, Erscheinungsbild und mögliche Auswirkungen auf das Erzeugnis diskutiert. Es werden einige ausgewählte Methoden zum Texturnachweis erläutert, wobei zwischen qualitativen und quantitativen Verfahren unterschieden wird. Das Ziel in der Praxis besteht stets darin, die Texturen durch geeignete Maßnahmen im Hinblick auf die Zusammensetzung der Arbeitsmasse sowie die Aufbereitungs- und Formgebungsbedingungen so zu minimieren, dass möglichst keine texturbedingten Probleme in der Fertigung bzw. Qualitätsmängel am fertigen Produkt auftreten. An ausgewählten Beispielen aus den Bereichen Dachziegel und Klinker wird gezeigt, wie eine solche Optimierung erfolgreich durchgeführt wurde.
Dr.-Ing. Rainer Bartusch, KI Keramik-Institut GmbH