Energiewende in Deutschland – Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht!

Die Förderung alternativer Energien in Deutschland ist grundsätzlich eine gute Idee. Unter der rot-grünen Bundesregierung hat man deshalb auch eine kräftige Anschubfinanzierung auf den Weg gebracht, die vor allem die Installation von Photovoltaikelementen, Windrädern und Biogasanlagen gefördert hat. Als die ganze Sache in Bewegung gebracht war und bereits eine hohe Geschwindigkeit angenommen hatte, wurde aber nicht etwa leicht gebremst, sondern noch weiter angeschoben. Dies hat den Staat ja auch nichts gekostet – der Verbraucher zahlt! Erst als der Wähler aufgrund der stark gestiegenen Stromkosten aufgemuckt hat, hat man sich des Problems angenommen. Die alternativen Stromerzeuger sind zwischenzeitlich nicht untätig geblieben und haben sich Verbündete gesucht. Weite Teile der Landwirtschaft sind als Sonnen- und Windernter große Profiteure der Energiewende und lassen gemeinsam mit den Produzenten von erneuerbaren Energieanlangen von ihren Regierungen allzu große Einschnitte blockieren.

Die Grünen und Teile der CDU haben nun einen Schuldigen für die Kostensteigerungen ausgemacht: Die „böse“ Industrie, die teilweise davon befreit ist, Umlagen für die Förderung der alternativen Energien zu zahlen. Nicht nur, dass sie nicht voll zahlt, sie profitiere auch noch von den niedrigeren Preisen an der Strombörse in Leipzig. Diese Argumentation verzerrt die Tatsachen grob und lässt die oben beschriebenen eigentlichen Ursachen der immensen Kostensteigerung außer Acht. Nur sehr wenige, extrem stromintensive Branchen profitieren von den niedrigen Preisen an der Strombörse.

Es hilft nichts, die Politik muss in Sachen Energiewende ehrlich sein! Der deutsche Wähler hat die Energiewende gewollt und an eine Rettung des Weltklimas durch Deutschland alleine geglaubt! Nun muss er dafür auch die Kosten tragen! Die Versprechungen, das Ganze würde sich wegen der rasant steigenden Preisen der fossilen Energien auch wirtschaftlich rechnen, sind spätestens nach den Erfolgen des Gas- und Ölfrackings und dem damit ausgelösten Preisverfall obsolet geworden.

Eine Diskussion über die Verschiebung der Lasten auf die energieintensiven Branchen in Deutschland ist unsinnig, schwächt den hiesigen Wirtschaftsstandort und führt an dem eigentlichen Problem vorbei. Das gemeinsam mit den anderen betroffenen Industrien deutlich zu machen, ist unsere Aufgabe für die nächsten Monate.

Ihr Martin Roth

Geschäftsführer Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie e. V., Bonn

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