Dipl.-Ing.(FH) Stefan Link, Dipl.-Ing. Sebastian Sänger

Frostprüfung von Baukeramik mittels Tieftemperaturdilatometrie

Der Beitrag befasst sich mit den Zusammenhängen physikalischer Werkstoffeigenschaften und deren Auswirkung auf die Frostbeständigkeit von Baukeramiken. Durch den Einsatz der Tieftemperaturdilatometrie (TTDil) konnte das Frost-Tau-Wechselverhalten verschiedener baukeramischer Produkte über zehn Frost-Tau-Wechsel (FTW) sowie Wechselwirkungen zwischen der Wasseraufnahme (WA) und der Biegefestigkeit untersucht und dokumentiert werden. Die ermittelten Ergebnisse lassen darauf schließen, dass eine allmähliche, strukturelle Schädigung des Gefüges auftritt, die bei einem kritischen Wasseraufnahmewert und zu geringer Festigkeit des Bauteils kumulativ zu einem Frostschaden führt.

1 Einleitung

Beim Einsatz keramischer Produkte in Außenbereichen kommt es immer wieder zu Frostschäden, trotz normgerechter Produkteigenschaften, bestandener Frostprüfung und korrekter Verlegung. Eine verlässliche Qualifizierung der Frostbeständigkeit baukeramischer Produkte ist durch die derzeit gültigen Prüfnormen nicht bzw. nur bedingt möglich, da das Porenwasser nachweislich erst unterhalb von –4,5 °C gefriert.

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