2022 extreme Situation für spanische Ziegelindustrie wegen gestiegener Gaspreise
Laut Pressemitteilung des spanischen Verbandes der Hersteller von gebrannten Tonziegeln und Ziegeln Hispalyt befindet sich der Sektor der Ziegelherstellung seit September 2021 in einer sehr ernsten Situation. Diese sei auf den erheblichen Anstieg und die enorme Volatilität des Erdgaspreises zurückzuführen.
Im Jahr 2022 mussten die Hersteller einen Anstieg ihrer Erdgasrechnungen um 550 Prozent hinnehmen. Der Einkaufspreis für Erdgas war von rund 20 Euro/MWh im Jahr 2021 auf durchschnittlich 130 Euro/MWh im Jahr 2022 gestiegen. Für ein Unternehmen mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 5.000 MWh/Monat bedeutet dies bei konstantem Gasverbrauch monatliche Kosten von 650.000 Euro im Jahr 2022. Im Jahr 2021 lagen diese noch bei 100.000 Euro pro Monat.
Diese sehr angespannte Situation am Gasmarkt spiegelt sich in den Ergebnissen des Sektors für das Jahr 2022 wider. Zwar blieb die Zahl der Unternehmen (130) und der Beschäftigten (4.550) gegenüber 2021 konstant. Allerdings betrug die Ziegelproduktion im Jahr 2022 lediglich 5,3 Millionen Tonnen, rund 16 Prozent weniger als im Jahr 2021. Dieser Rückgang ist darauf zurückzuführen, dass viele Fabriken die Produktion einstellen mussten, weil sie den Anstieg des Gaspreises nicht verkraften konnten.
Die Analyse der Daten insgesamt zeigt, so Hispalyt, dass das Jahr 2022 durch den Krieg in der Ukraine geprägt war. Dieser hat zu einem noch nie dagewesenen Anstieg der Rohstoff- und Energiepreise geführt. Das untergräbt die Wettbewerbsfähigkeit des Sektors und bedeutet eine Zukunft voller Ungewissheiten.
Daher fordert der Verband die spanische Regierung auf, die im Königlichen Gesetzesdekret 20/2022 angekündigte Beihilfelinie für Anlagen oder Industriesektoren mit hohem Erdgasverbrauch auf der Grundlage von Punkt 2.4 des Vorübergehenden Krisenrahmens dringend umzusetzen, um den Anstieg der mit ihrem Verbrauch verbundenen Kosten aufgrund des außergewöhnlichen Anstiegs der Gaspreise auszugleichen.
Ebenso fordert Hispalyt von der Regierung eine höhere Mittelzuweisung für diese Art von Beihilfen, wie sie von anderen Ländern, wie Italien, Frankreich und Deutschland, genehmigt wurde.
Schließlich fordert der Verband die Regierung auf, dringend die neue Methodik für die Vergütung von KWK-Anlagen zu genehmigen, da die absolute Unsicherheit die meisten KWK-Anlagen des Sektors zum Stillstand gebracht hat.