Facettenreiches Bild vom Leben und Wohnen in der
Zukunft gezeichnet
Norbert Meyer-Oltmanns, Geschäftsführer Marketing & Vertrieb Wand bei Wienerberger, eröffnete den Bau-Energie-Kongress am 23. Januar 2012 in Berlin mit einem Blick auf die Komplexität des Bauens. Vor den 240 Teilnehmern aus Politik, Wirtschaft, Forschung, Architektur und Bauwirtschaft sprach er Aspekte wie Baukultur, Nachhaltigkeit und Urbanität an.
Bestsellerautor Frank Schätzing, bekannt für visionäre Entwürfe zu globalen Entwicklungsfragen, betonte: „Es gibt nur ein Jetzt und im Bauen liegt die beste Zukunftsgestaltung.“
Prof. Christoph Mäckler, Deutsches Institut für Stadtbaukunst der TU Dortmund, widmete sich dem Thema Sanierung im Bestand und zeigte an Beispielen, welche Identitätsverluste in der Baukultur auftreten, wenn Wärmedämmung zum alles entscheidenden Hebel wird.
Prof. Volker Eichener, EBZ Business School Bochum, beklagte fehlende Anreize für das Bauen. Nur 0,4 % des Bundeshaushaltes fließen in den Wohnungsbau. Durch Wegfall der Zweckbindung in den Ländern ab 2014 sei ein weiterer Rückgang vorprogrammiert.
Dr. Reiner Klingholz, Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung, forderte aufgrund der Demografie dringend altersgerechte Lösungen im Neubau und sozial verträgliche Sanierungen.
Ministerialrat Hans-Dieter Hegner, BMVBS, stellte Konsequenzen aus der geplanten Energieeinsparverordnung (EnEV) 2012, Fördermöglichkeiten und Lösungen für Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt seines Vortrages.
Prof. Klaus Hurrelmann, Autor von Shell-Studien zur Einstellung und Lebenssituation der jungen Generation, beleuchtete Wohn- und Lebensformen Jugendlicher in 2025.
Als Dinnerspeaker erläuterte Prof. Timo Leukefeld, Berufsakademie Sachsen, warum und wie zukünftig sogar eine „intelligente Verschwendung“ von Wärme, Strom und Mobilität möglich sei.
Gastgeber Norbert Meyer-Oltmanns teilte dazu mit, dass Wienerberger 2012 drei Plus-Energie-Häuser in massiver Bauweise aus hochwärmedämmenden Poroton-Ziegeln realisieren will. Zwei davon werden in Sachsen gebaut und in Kooperation mit der Bergakademie Freiberg in bewohntem Zustand gemessen, um zu praxisrelevanten Aussagen bei Energieerzeugung, -verteilung und Nutzerverhalten zu kommen. Leukefeld wird diese Entwürfe konzeptionell betreuen. Das dritte Plus-Energie-Haus wird im Raum Heilbronn errichtet.