Französischer Ziegelmarkt 2021: Corona-bedingte Verluste mehr als ausgeglichen
Die französische Ziegelbranche hat sich im Jahr 2021 von den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Produktion und den Markt gut erholt. Allerdings zeichneten sich bereits erste Probleme am Gas- und Strommarkt ab. Das teilt der französische Branchenverband Fédération Française Tuiles & Briques (FFTB) in seinem Jahresbericht 2021 mit.
Markt für Ziegel hat sich erholt
Die Corona-Pandemie hatte in Frankreich zur Schließung nahezu aller Produktionslinien geführt. Die Menge produzierter Dachziegel sank um 6,5 Prozent, die Menge produzierter Hintermauerziegel sogar um 8,3 Prozent. Dieser Produktionsrückgang spiegelt sich nur teilweise bei den Lieferzahlen für In- und Ausland, die den Absatz kennzeichnen. So stieg in demselben Jahr die Menge ausgelieferter Dachziegel um rund 1 Prozent, die Menge gelieferter Hintermauerziegel sank um nur 7 Prozent. Laut FFTB konnte die Nachfrage seitens der Händler und der Bauwirtschaft teils aus Lagerbeständen befriedigt werden.
Im Jahr 2021 zogen Produktions- und Lieferzahlen wieder sehr deutlich an und erreichten sowohl bei der prozentualen Entwicklung wie auch absoluten Zahlen rekordähnliche Werte. Laut FFTB ist ein vergleichbares Lieferniveau zuletzt im Jahr 2013 zu beobachten gewesen. Die Produktion von Dachziegeln stieg um 15,8 Prozent, von 2012 Kilotonnen auf 2.330 Kilotonnen. Die Liefermengen ins In- und Ausland stiegen um 15,0 Prozent auf 2.437 Kilotonnen. Bei Hintermauerziegeln lagen sowohl Produktions- als auch Liefermenge um 11,9 Prozent über dem Vorjahresniveau. Insgesamt wurden 1.828 Kilotonnen produziert und 1.869 Kilotonnen geliefert. Vormauerziegel erreichten in 2021 wieder das Niveau von 2019 bei der Liefermenge, die Produktionsmenge sank sogar um 1 Prozent zum Vorjahr.
Treiber dieser Entwicklung waren die sehr dynamischen Märkte für Neubau und Sanierungen mit ihrer hohen Nachfrage nach Tonbaustoffen. Dazu trägt bei, dass laut FFTB rund 70 Prozent der Dächer in Frankreich mit Dachziegel bedeckt sind. Hintermauerziegel seien im Wohnungsbau stark nachgefragt, jede dritte Wohnung werde mit Hintermauerziegeln ausgeführt.
Anstieg der Energiepreise in der zweiten Jahreshälfte
Doch neben den Auswirkungen der Pandemie, die sich auch 2021 noch bemerkbar gemacht haben, begann im vergangenen Jahr eine andere Entwicklung, die Geschäftstätigkeit und die Gewinnerwartungen der Branchenunternehmen zu beinträchtigen: der Anstieg der Kosten für elektrische Energie und insbesondere Gas.
Eine Megawattstunde (MWh) Gas kostete im vierten Quartal 2021 durchschnittlich 97 Euro gegenüber 18,40 Euro im ersten Quartal. Der Rekordwert 2021 wurde am 21. Dezember mit 180 Euro pro MWh Gas erreicht. Bei Strom stiegen die Preise von 50 auf 156 Euro pro MWh. Diese Entwicklung wird sich in diesem Jahr wohl fortsetzen.