Leben und Geschäft gehen weiter
Liebe Leserinnen und Leser,
mit dem astronomischen Frühlingsanfang lässt sich feststellen, dass wir in Deutschland und Mitteleuropa glimpflich durch den Winter gekommen sind. Eine Gasmangellage blieb uns erspart. Verschiedene Faktoren haben dazu beigetragen: neben den Einsparungsbemühungen privater und industrieller Verbraucher vor allem die sehr milden Wintertemperaturen. Die Bundesnetzagentur bewertet die Lage als stabil und weniger angespannt als im Herbst 2022 und die Großhandelspreise sind gesunken. Doch ist die sprichwörtliche Kuh nicht vom Eis. Der nächste Winter kommt bestimmt und wie die Lage dann aussehen wird, können wir heute noch nicht sagen. Auch die schwächelnde Baukonjunktur stimmt nachdenklich.
Währenddessen gehen Leben und Geschäft aber weiter und vergleichsweise alltägliche Herausforderungen wollen gemeistert werden. Zwei Interviews in dieser Ausgabe legen davon beredtes Zeugnis ab. Beim schwäbischen Maschinen- und Anlagenbauer Händle ist man es gewohnt, schwierige Aufgaben zu lösen und Spaß dabei zu haben. Mit dem scheidenden Geschäftsführer Gerhard Fischer und seinen beiden Nachfolgern sprachen wir unter anderem über die Herausforderungen, die der Nachwuchs, die Digitalisierung und der Ruhestand bedeuten.
Bei Büro Medau stellte der Führungswechsel eine Herausforderung dar. Nach dem plötzlichen Tod seines Vaters hat Jan Medau als Quereinsteiger die Zügel in die Hand genommen. Das hat gut funktioniert, wie Sie im Interview nachlesen können.
Auch der schonendere Umgang mit natürlichen Ressourcen ist eine andauernde Herausforderung in unserer Branche. Die Geopolymerisation oder alkalische Aktivierung von mineralischen Sekundärrohstoffen bildet eine vielversprechende Möglichkeit, Bruch und Bauschutt für Ersatzbaustoffe zu verwenden. Es freut mich, dass wir in dieser Ausgabe einen zweiten Artikel über den Einfluss von Ziegelmehl auf solche Geopolymere veröffentlichen können. Nachdem im ersten Artikel in der ZI 1/23 der Einfluss auf die mechanischen Eigenschaften erörtert wurde, geht es hier um das Abbindeverhalten von Geopolymeren.
In allen diesen Fällen gilt, dass neue Herausforderungen die Grundlage für neue Lösungsansätze bilden.
Ich wünsche Ihnen eine unterhaltende und informative Lektüre
Ihr
Victor Kapr