Wienerberger mit stabilem Umsatz und stark rückläufigem Gewinn im ersten Halbjahr 2024

Laut Pressemitteilung vom 14. August 2024 erzielte Wienerberger in der ersten Jahreshälfte 2024 solide Ergebnisse. Die Umsätze der Gruppe betrugen im ersten Halbjahr 2024 2.213 Millionen Euro und lagen fast gleichauf zum Vorjahreszeitraum (H1 2023: 2.203 Mio. Euro). Das operative EBITDA betrug 400 Mio. Euro (H1 2023: 454 Mio. Euro).

Dagegen ist der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich eingebrochen. Laut den vorgelegten Finanzzahlen betrug der Gewinn nach Steuern von Januar bis Juni 2024 lediglich 500.000 Euro (H1 2023: 223,5 Mio. Euro).

Das Eigenkapital lag am 30.06.2024 mit 2,83 Milliarden Euro rund 7 Prozent höher als vor einem Jahr (30.06.2023: 2.65 Mrd. Euro). Die Nettoverschuldung ist um 69 Prozent auf 2,05 Mrd. Euro zum Vergleich zum Vorjahr (30.06.2023: 1,21 Mrd. Euro) gestiegen. Damit ist der Verschuldungsgrad der Gruppe von 45,7 auf 72,5 Prozent gewachsen.

„Wienerberger zeigte eine solide Halbjahresperformance und ist für eine Erholung der Märkte gut gerüstet“, stellt Heimo Scheuch, CEO von Wienerberger, fest. 

Entwicklung der Endmärkte im ersten Halbjahr

Global gesehen sei der Markt für Renovierungen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 relativ stabil gewesen, der Infrastrukturbereich habe sogar einen leichten Anstieg verzeichnet. Im Wohnungsneubau waren die Entwicklungen in den Endmärkten von Wienerberger unterschiedlicher.

Die Erholung der Wohnungsneubaumärkte in Osteuropa habe einen starken Beitrag zum Ergebnis von Wienerberger im ersten Halbjahr geleistet. Darüber hinaus haben die Endmärkte in Großbritannien und Irland einen leichten Anstieg der Nachfrage und der Bautätigkeit verzeichnet. Weniger positive Entwicklungen seien in Zentralwesteuropa zu beobachten gewesen, wo die Talsohle wahrscheinlich erreicht ist. Ähnliches gelte für Nordamerika. In den meisten Regionen sei mit einer Belebung des Wohnungsneubaus durch staatliche Anreizprogramme erst 2025 zu rechnen. In Kombination mit der globalen politischen Unsicherheit habe dies in allen Endmärkten zu schwierigen makroökonomischen Bedingungen geführt.

Mit innovativer Kraft die Zukunft gestalten

In einer sich verändernden makroökonomischen Situation stehe Wienerberger entschlossen zu seinem Engagement für Nachhaltigkeit. Im Vorjahr habe das Unternehmen die Ziele seines letzten, dreijährigen Nachhaltigkeitsprogramms erreicht und sich erweiterte und noch ehrgeizigere Ziele für 2026 gesetzt, insbesondere im Hinblick auf eine weitere Senkung der Emissionen und die Förderung einer Kreislaufwirtschaft. Das neue Nachhaltigkeitsprogramm enthalte neue Benchmarks für Wasser- und Abfallmanagement. Außerdem will Wienerberger bis 2026 75 Prozent seines gesamten Umsatzes mit Bauprodukten erwirtschaften, die zu Netto-Null-Gebäuden beitragen, darunter integrierte Dachlösungen, Außenwände und Fassaden, Lösungen für Heizen und Kühlen, sowie Systeme für die Nutzung von Solarenergie.

Ausblick: 2024 und darüber hinaus

Die ursprünglichen Marktannahmen für 2024 beruhten auf der Erwartung, dass sich die Wohnbaumärkte insgesamt schneller erholen würden. Diese Erwartung habe sich jedoch nicht zur Gänze erfüllt. Dies ist zum Teil durch langsamer als erwartet sinkende Zinssätze mit in der Folge gedämpfter Kreditnachfrage bedingt. Vor allem die Nachfrage nach Einfamilienhäusern bleibe hinter den Erwartungen zurück. Staatlicherseits wurden in mehreren Endmärkten von Wienerberger öffentliche Unterstützungsprogramme für die jeweiligen Bausektoren gestartet oder angekündigt, aber deren Wirkung werde sich in den meisten Fällen erst im nächsten Jahr zeigen. In mehreren bedeutenden Ländern wirkt sich die politische Unsicherheit nach wie vor negativ aus, eine Situation, die zumindest bis nach den Präsidentschaftswahlen in den USA anhalten wird.

Für das Finanzjahr 2024 rechnet das Unternehmen dennoch mit einer soliden Performance und geht in seiner Guidance von einem operativen EBITDA im Bereich von 800 – 820 Mio. Euro aus (2023: 810,8 Mio Euro). Über 2024 – als das Jahr der Talsohle – hinausblickend ist im nächsten Jahr allgemein mit einer Markterholung zu rechnen, sobald die staatlichen Anreizprogramme Wirkung zeigen und die Zinssätze voraussichtlich weiter sinken werden. Für Wienerberger werden die im ersten Halbjahr 2024 getroffenen Kosteneffizienzmaßnahmen auch 2025 einen positiven Ergebnisbeitrag leisten, sobald die Erholung der Märkte erwartungsgemäß einsetzt. Für 2026 wird eine Normalisierung des Marktniveaus erwartet.

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