Hohe Produktvielfalt erfordert besonders flexible Anlagen

Lingl baut für Koramic ein Flächenziegelwerk zum Zubehörwerk um

Nahezu 100 verschiedene Modell- und Farbvarianten aus einem einzigen Werk: Diese Vorgabe des Auftraggebers Wienerberger-Koramic an ein Zubehörwerk stellte höchste Anforderungen an die Flexibilität der Maschinen- und Ofenanlage, die Lingl am Standort Lantenne im Osten Frankreichs installierte. Pro Produktionstag werden bis zu 10 unterschiedliche Zubehörmodelle produziert.

In Lantenne, etwa 18 km westlich von Besançon, betrieb die Koramic Dachprodukte GmbH & Co. KG als Tochtergesellschaft der österreichischen Wienerberger-Gruppe ein Flächenziegelwerk, das für die ausschließliche Herstellung von Zubehör umgebaut werden sollte. Lingl erhielt den Auftrag für den Werksumbau und die technische Ausstattung mit der Maßgabe, dass sämtliche Anlagen für das Handling einer enormen Produktvielfalt ausgelegt sein müssen.

Lingl integrierte in das neue Konzept den bestehenden Kammertrockner, der künftig mit einer neuen Kombination aus Absetzwagen und Fahrbühnen automatisch be- und entladen wird. Ein kamerageführter Roboter legt nun die getrockneten Dachziegel anschlagfrei und äußerst schonend in H-Kassetten ab – frei von jeglicher Handarbeit. Auf zusammen drei Setz- und Entladegleisen werden Ofenwagen mit unterschiedlichen H-Kassettentypen für jeweils entsprechendes Dachziegelzubehör bereitgestellt. Diese dienen gleichzeitig als Puffer vor einer erneuten Beladung für Ofenwagen und Kassetten. Den vollautomatischen Ablauf gewährleistet eine integrierte Wagenverfolgung.

Die beiden bestehenden Tunnelöfen wurden technologisch dem Bedarf entsprechend aufgerüstet. Gesteuert werden die Öfen mit einem neuen Prozessrechner; die Produktionsleitung gibt die Daten über die Bedieneroberfläche Win CC ein.

Auch die Verpackungsanlage passte Lingl an die Besonderheiten in Lantenne mit seiner Produktvielfalt an. Ebenso wie alle anderen Komponenten des Werks reagiert die Verpackungsanlage schnell und flexibel auf jeden Produktwechsel.

Nach dem Beginn des Umbaus Mitte 2006 ging das umgebaute und modernisierte Werk im Jahr 2008 planmäßig in Betrieb. Seit diesem Zeitpunkt läuft die Anlage im Drei-Schicht-Betrieb rund um die Uhr.

Mit der Umstellung der Anlage von U- auf H-Kassettentechnologie zu einer modernen Produktionsstätte für Zubehör hat Lingl erneut seine Leistungsfähigkeit in der Entwicklung und Verwirklichung individueller Lösungen bewiesen.

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