22. Eurosymposium – „Design & Architektur“
Am 5. und 6. September 2017 trafen sich Fachleute aus verschiedenen Branchen der Keramikindustrie zum 22. Eurosymposium in Meißen. Mehr als 60 Teilnehmer konnte Dr.-Ing. Jens Petzold, KI Keramik-Institut GmbH, zur diesjährigen Veranstaltung begrüßen, die dem Thema „Design & Architektur“ gewidmet war.
Zunächst gab Martin Roth, Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie e.V., einen anschaulichen Einblick in die Verbandsarbeit durch seinen Vortrag „Politisches Lobbying des Ziegelverbandes – Theorie und Praxis“.
Petra Werner M.A., Porzellanikon – Staatliches Museum für Porzellan, präsentierte „Deutsches Porzellandesign der Nachkriegszeit am Beispiel Rosenthal“. Anhand zahlreicher Beispiele veranschaulichte sie, wie prägend viele Entwürfe und das Design des Rosenthal-Porzellans ab den 1950er Jahren war.
Prof. Dr. Ralf Diedel, Stephan Schmidt KG, widmete sich mit dem Beitrag „Architektur und Design: Herausforderungen und Chancen für die Rohstoffindustrie“ der Frage „Wie reagiert ein moderner Rohstoffhersteller auf aktuelle Designs?“.
„Die DIN ISO 9001:2015: Die Bedeutung des Risikomanagements für Keramikunternehmen“ lautete der Beitrag von Dr.-Ing. Reinhard Plüschke, Duravit AG. Auch in der Keramikindustrie bildet risikobasiertes Denken die Grundlage für Maßnahmen, um Risiken und Chancen zu identifizieren, aber auch mögliche Ereignisse zu kategorisieren.
Das gemeinsame Abendprogramm begann mit einer Führung durch Schloss Schleinitz sowie das Museum des Fördervereins. Anschließend bot der sehr gelungene Abend im Schloss gute Gelegenheit zu intensiven Fachgesprächen.
Den Auftakt des zweiten Symposiumstages bildete der Beitrag „Die AwSV – Neues aus dem Wasserrecht“ von Dipl.-Ing. Bernd Eckhard, SGS-TÜV Saar GmbH. Dabei wurden der aktuelle Stand und die Entwicklung wasserrechtlicher Vorschriften vorgestellt.
In seinem Vortrag „Emissionsmessungen in der keramischen Industrie“ befasste sich M. Eng. Daniel Campione, KI Keramik-Institut GmbH, mit den Auswirkungen der durch die TA Luft und das BlmSchG vorgeschriebenen Emissionsprüfungen für die Keramikindustrie.
Michael Klinar, Kärntner Montanindustrie Gesellschaft m.b.H., stellte in seinem Referat „Eisenglimmer als Dekorpigment für die keramischen Oberflächen“ die Herstellung sowie die chemisch-physikalischen Eigenschaften von Eisenglimmerprodukten vor.
Im Vorfeld ihrer Präsentation „Ceramic Design – The Polish Way“ hatte Monika Malinowska, Szkło i Ceramika, Fachleute innerhalb der polnischen Keramik-Designszene nach ihrer favorisierten Keramikarbeit befragt, darunter Künstler, Kunsthistoriker, Kuratoren, Designkritiker, aber auch Hersteller und Wissenschaftler. Anhand dieser Keramik-Beispiele konnte sie so einen sehr guten Überblick zum gegenwärtigen Keramikdesign in Polen vermitteln.
„Ziegel – vom Zeitgeist überholter Baustoff oder brachliegendes ästhetisches Potenzial?“ war der Titel des Beitrags von Dipl.-Ing. Thomas Bretschneider, TB-Architektur. Aus der Sicht des Architekten wurde das Referat zu einem Plädoyer für die Verwendung des Ziegels, durch Beispiele aus 5 000 Jahren Ziegelarchitektur veranschaulicht.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete der Vortrag „Zur Architektur des Rohstoffs Ton – Bauplan und Funktionsweise“ von EurGeol Dr. rer. nat. Lutz Krakow, Dr. Krakow Rohstoffe GmbH. Vorgestellt wurden dabei die makroskopische und die mikroskopische Ebene sowie ein historischer Abriss der Erforschung der molekularen Ebene des Rohstoffs Ton.
Anke Bracht
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