Architekturführer Vilnius
Vilnius | Architekturführer
134 × 245 mm, 252 Seiten, über 300 Abbildungen, Softcover
ISBN 978-3-86922-356-8 (deutsch)
EUR 28,00 / CHF 38,20
März 2015. DOM publishers, Berlin
Wer die Architektur von Vilnius kennt, weiß, dass sie über das homogenste barocke Ensemble nördlich der Alpen verfügt: die größte Altstadt Osteuropas, auch bekannt als „Rom des Ostens“, ist UNESCO Weltkulturerbe. Wenige wissen jedoch, dass die florierende Baltikum-Metropole an der Schwelle zwischen Ost- und Westeuropa eine wechselvolle Geschichte hinter sich hat, die sich auch in ihrem Stadtbild widerspiegelt. Hier finden sich auch alle Stilrichtungen der jüngeren und jüngsten Architekturgeschichte.
Der Architekturführer Vilnius von DOM publishers wandelt nicht auf den abgetretenen Pfaden der Altstadt, sondern spürt die litauische Baukunst nach 1900 auf. Denn ungeachtet der wechselnden politischen Verhältnisse waren die in Vilnius bauenden Architekten stets bestrebt, eine eigene, unverwechselbare Baukunst zu schaffen. Sie verbanden traditionelle Motive mit internationalen Einflüssen und schufen so ein individuelles städtisches Bild mit spannungsreichen Beziehungen zwischen Alt und Neu. Während der Sowjetzeit war der litauische Serienbau führend, doch auch darin hat die Architektur ihre Eigenständigkeit bewahrt und sich eher an Skandinavien als an Russland orientiert.
Das Expertenteam aus litauischen Architekten und Stadthistorikern stellt in diesem Buch über 230 Bauten vor. Die Reise führt vom Jugendstil, der kurzen Epoche der klassischen Moderne und dem Funktionalismus in der Zwischenkriegszeit, den Gebäuden der Sowjetzeit vom Sozialistischen Klassizismus bis hin zum seriellen Plattenbau. Auch die spät- und postmodernen Experimente sowie die jüngsten Zeugnisse des Baubooms seit der Erlangung der Unabhängigkeit Litauens von 1990 bis heute werden ausführlich und reich bebildert vorgestellt. Leser können so die Entwicklung der Stadt seit über einem Jahrhundert nachvollziehen. Dieser Reiseführer ist ein Wegweiser durch ein wenig bekanntes Vilnius und zugleich eine Einladung, das noch Unentdeckte dieser vielschichtigen Stadt zu ergründen.
Julija Reklaitė, Architektin und freie Kuratorin. 2009 – 2012 Leiterin des Architecture Fund, einer Plattform zur Förderung von Projekten zur Architektur, Baukultur und Architekturvermittlung. Promotion zum Thema »Nationale Identität im zeitgenössischen Architekturdiskurs«. Rūta Leitanaitė, Kuratorin und Architekturkritikerin. Künstlerische Leiterin des Litauischen Architektenverbandes, Preisträgerin des Mies van der Rohe Award for European Architecture und des European Prize for Urban Public Space. Zahlreiche Publikationen zur litauischen und internationalen Architektur.