Bauen mit Ziegel im Zeichen der Energiewende
Mit fast 180 Teilnehmern hat der Akademische Mauerwerkstag des Ziegel Zentrum Süd e.V. im Wintersemester 2012/13 an der THM Gießen alle Erwartungen übertroffen. Er findet einmal im Semester an einer der insgesamt 28 süddeutschen Hochschulen bzw. Universitäten mit Studienschwerpunkt Architektur und Bauingenieurwesen statt. Vor dem Hintergrund der Energiewende bot er in diesem Semester ein Forum, die allgegenwärtige Frage der Umsetzbarkeit zu diskutieren. Die Fachvorträge belegten, dass der aktuelle energetische Standard im Neubau schon jetzt besser abschneidet als es die derzeitige Energieeinsparverordnung fordert.
Doch die Anforderungen werden mit der Novellierung der Energieeinsparverordnung – zunächst 2013/14 – in zwei Schritten um jeweils 12,5 % verschärft, wie Dipl.-Ing. Michael Gierga, Geschäftsführer der Ingenieurgesellschaft Kurz und Fischer, Büro Möhnesee, in seinem Vortrag erläuterte.
Einen Schritt weiter ging Dipl.-Ing. M. Eng. Volker Stockinger in seinem Vortrag über das von ihm begleitete Forschungsprojekt „+eins – Plusenergiesiedlung Ludmilla Wohnpark“. Er belegte durch sein aktuelles Projekt, dass mit einschaligen Ziegel-außenwänden auch mehrgeschossige Wohngebäude in einem sehr energieeffizienten Standard problemlos ausführbar sind.
Die Auswirkungen der überarbeiteten DIN 4108‑2, die derzeit im Entwurf vorliegt, wurden von Prof. Dr.-Ing. Julian Kümmel, Mitinitiator des Akademischen Mauerwerkstages, dargestellt.
Dass Wärmeschutz und Schallschutz sich nicht gegenseitig ausschließen, bewies Dipl.-Ing. Oliver Rühr, Bauberater der Wienerberger GmbH.
Begleitet wurde der Akademische Mauerwerkstag von Produktausstellungen und einer Vorführung von modernem, einschaligem Ziegelmauerwerk mit anschließendem Wettbewerb im Vermauern von Planziegeln.
Michael Pröll, Technischer Geschäftsführer des Ziegel Zentrum Süd e.V., stellte fest: „Das große Interesse am Akademischen Mauerwerkstag ist ungebrochen, sodass wir in Kürze eine Fortsetzung planen.“