Bauprognose 2017: starker Anstieg bei Eigenheimen
Die aktuelle Bauprognose der Düsseldorfer Marktforscher BauInfoConsult geht davon aus, dass die Boomphase im deutschen Wohnungsbau bis 2018 anhalten wird. Gerade im Ein- und Zweifamilienhausbau sind Fertigstellungsraten zu erwarten, wie schon seit Langem nicht mehr. Die künftigen Bauhochburgen liegen vor allem in einigen Regionen West- und Norddeutschlands. Das sind Ergebnisse der neuen BauInfoConsult-Jahresanalyse 2016/2017.
Das Ein- und Zweifamilienhaussegment in Deutschland hat bei den Genehmigungen 2015 verstärkt zugelegt und scheint die gleiche Dynamik wie der Geschosswohnbau zu entwickeln. Bei den Fertigstellungen dürfte sich das bereits 2016 mit einem Plus von gut 8 % bemerkbar machen. Für 2017 wird ein noch deutlicherer Sprung nach oben erwartet.
Die Fertigstellungen haben den Genehmigungsentwicklungen zuletzt hinterhergehinkt – und außerdem dürften noch zahlreiche Projekte aus 2015 erst 2017 fertiggestellt werden. Angesichts dieser starken Dynamik ist auch noch 2018 mit einer starken Anstiegstendenz im privaten Wohnbausektor zu rechnen.
Insbesondere im Norden Deutschlands entstehen aktuell deutlich mehr Eigenheime. Vor allem in Teilen Niedersachsens und Schleswig-Holsteins steigen die Fertigstellungen stark an – deutliche Wachstumsregionen sind etwa Schleswig Holstein-Ost, Göttingen und Lüneburg. Allerdings wird die Baudynamik im Norden schon 2017 wieder auf Normalmaß zurückgehen. Auch im Westen ist die Fertigstellungstendenz im Ein- und Zweifamilienhausbau besonders stark – abgesehen von Hessen und dem Saarland. Die beiden Nachzügler-Länder reihen sich aber schon 2017 wieder ein.
Eine Voraussetzung für diese positive Entwicklung: Die im ersten Halbjahr zu beobachtende Genehmigungsdynamik muss sich weiter verfestigen. Die Rahmenbedingungen sehen allerdings gut aus: So ist noch kein Ende der Niedrigzinsphase abzusehen – und gerade die Nachfrage für das Modell Zweifamilienhaus (mit integrierter Mietwohnung als zusätzlichem Puffer für die Baufinanzierung) ist ungebrochen hoch. Wenn auch die Arbeitsmarktsituation weiter stabil bleibt, steht einer Rückkehr des Eigenheimsektors zu seiner alten Führungsposition als dynamischster Bausektor wenig entgegen.
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