Mit 50-jähriger Erfahrung den Weg in die Zukunft pflastern

Cerame-Unie präsentiert „Ceramic Roadmap“ in Brüssel

Vom 26. bis 28. November 2012 veranstaltete ­Cerame Unie, anlässlich seines 50. Bestehens, die ersten „Ceramic Days“. Zahlreiche Mitglieder der keramischen Industrie Europas nahmen an der Jahrestagung und zwei weiteren bemerkenswerten Veranstaltungen in Brüssel teil.

Ein Highlight war die Präsentation der druckfrischen „Ceramic Roadmap”, die von Experten mit unterschiedlichen Hintergründen im Laufe des Jahres 2012 mit Studien, Illustrationen und Wissen aus der keramischen Industrie gefüllt worden war. Aus der gemeinsamen Arbeit ist eine umfassende Antwort auf die vier kürzlich veröffentlichten Roadmaps der Europäischen Kommission zu den Themen wettbewerbsfähige klimaschonende Wirtschaft, Transport, Ressourceneffizienz und Energie hervorgegangen. Auf 32 Seiten werden die erste gemeinsame Vision der gesamten Branche und die strategische Bedeutung der keramischen Industrie für Europa darlegt.

Die europäische Keramik-industrie beschäftigt mehr als 200 000 Menschen europaweit. Etwa ein Viertel der Produktion wird in Länder außerhalb der EU verkauft, was zu einer positiven Handelsbilanz beiträgt. Statistiken belegen die Effizienz der Industrie: Mehr als 1000 keramische Anlagen präsentieren über 10 % der gesamten Industrie, sind aber für nur 0,5 % des durch den EU-Emissionshandel erfassten Gesamtausstoßes von CO2 verantwortlich. Im Rahmen der Roadmap der Keramikindustrie wurde mithilfe von zwei intern entwickelten Modellen untersucht, wie weitere Reduzierungen erzielt werden könnten. Da Brennstoff zwei Drittel der Emissionen verursacht, können durch Synthesegas erhebliche Einsparungen realisiert werden. Außerdem könnte durch bestimmte Masseanpassungen der Brennprozess effizienter gestaltet werden. Die keramische Industrie hat ihre Hausaufgaben gemacht und zeigt in einer Liste vielversprechende aktuelle und zukünftige Technologien auf. Gemeinsam mit den politischen Entscheidungsträgern muss dieses Potenzial, gestützt durch ein verlässliches finanzielles und rechtliches Rahmenwerk, ausgeschöpft werden.

Präsentation der Roadmap

Funktionäre und Mitglieder lobten die ausführliche Vorstellung von Dr. Laura Cohen vom Britischen Keramikverband, die das Projekt reibungslos zum Erfolg geführt hatte. William Neale, Mitglied im Kabinett des EU-Kommissars für Umwelt, Potoc˘nik, konnte sich vorab davon überzeugen und hielt die Eröffnungsrede. Mehr als 100 Teilnehmer verfolgten dann den informativen Austausch zwischen Dr. Heimo Scheuch, TBE-Präsident, Hans Bergmann, EU-Generaldirektion Klimaschutz, Herrn Wyns, Direktor des Zentrums für Luftreinhaltungspolitik, und Joachim Heym, Präsident des EuTeCer, bevor ausführlichere Beratungen im Europäischen Parlament fortgeführt wurden.

13. Keramikforum im Europäischen Parlament (EPCF)

Klares Ziel des EPCF war es, die Auswirkungen der neuesten relevanten politischen Entwicklungen zu durchleuchten. Mehr als 150 Personen nahmen an den vier Debatten teil.

Im Anschluss an die Morgenveranstaltung moderierte der frühere Berichterstatter MEP Chris Davies die erste Diskussionsrunde über die Roadmap auf dem Weg zu einer wettbewerbsfähigen klimaschonenden Wirtschaft im Jahre 2050.

„Wie messen wir Fortschritte in der Ressourceneffizienz?“ Dem Vortrag von Werner Bosmans folgte ein angeregter Meinungsaustausch über machbare und akkurate Indikatoren und Lebenszyklen. Diskussionsrunde 3 beschäftigte sich mit den arbeitsintensivsten Branchen der Keramikindustrie, besonders der Baukeramik, bevor prominente Gäste von der Europäischen Kommission und aus der Industrie das sensible Thema des fairen Handels erörterten.

Den feierlichen Abschluss der “Ceramic Days” bildeten ein Empfang im Europäischen Parlament und eine programmatische Rede von Fabrizzia Benini als Vertreterin des Vizepräsidenten der Europäischen Kommission, Antonio Tajani. Ein großes Dankeschön gebührt auch den Vorsitzenden MEP Michael Cashman und MEP Malcolm Harbour, die dieses Jahr Gastgeber des 14. EPCF sein werden.

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