Ceramitec 2009: Material- und Ressourceneffizienz im Rohstoffbereich
Materialeffizienz ist inzwischen ebenso ein Schlagwort, wie die seit langem im Fokus der Prozesstechnik stehende Energieeffizienz. Die Parallele ist logisch: Inzwischen sind die Bemühungen der Rohstoffindustrie auf EU-Ebene analog zu den Energiesparprogrammen fokussiert - unter anderem auf das Recycling von Primärrohstoffen. Aus dieser übergeordneten Sicht muss mit den Ressourcen in der EU sorgsam umgegangen werden und auch in Zukunft der Zugriff auf Rohstoffe außerhalb der EU gewährleistet werden.
Bei den Keramikherstellern ist die Materialeffizienz natürlich in erster Linie unter Kostenaspekten ein wichtiger Punkt, um die eigene internationale Wettbewerbsfähigkeit stärken zu können. Neben dem Studium der Recyclingmöglichkeiten des Materials im hausinternen Herstellungsprozess, oder zumindest der Gewinnung eines Wertstoffs durch Recycling, der in anderen Prozessen genutzt werden kann, hat das Thema hier nicht nur unter Umweltschutzaspekten inzwischen eine hohen Stellenwert.
Ein neuerer Ansatz, der auch an die Steuerungstechnik neue Herausforderungen stellt, sind ressourceneffiziente Verarbeitungsmaschinen beziehungsweise -prozesse. Die zeitgemäßen Überwachungssysteme der keramischen Prozesstechnik ermöglichen Datenanalysen zu den Materialströmen, die Ansatzpunkte für weitere Einsparpotenziale ausweisen.
An die Performance der keramischen Rohstoffe und Rezepturen werden zudem immer höhere Erwartungen gestellt, da die Rohstoffeigenschaften den Wirkungsgrad der einzelnen Prozessstufen direkt beeinflussen. Daher sind die Bemühungen auch natürliche Rohstoffe exakter in ihren Eigenschaften zu charakterisieren weiter vorangetrieben worden.
Ein wichtiges Thema bleiben im Rohstoffgeschäft die Lieferung von Fertigmassen beziehungsweise Teilversätzen, weil sich bei exakter Analyse der Kostenstrukturen für den Keramikhersteller oft Vorteile durch Outsourcing dieser Verantwortlichkeiten ergeben. Durch all diese Maßnahmen sind die Rohstoffanbieter inzwischen nicht nur Lieferanten von Materialien, sondern auch von Technologie-Know-how geworden.
Dass dieses Segment und das damit verbundene Wissen in der Keramikindustrie einen hohen Stellenwert einnimmt, belegt auch die Entwicklung zur diesjährigen CERAMITEC: Wie schon bei den vergangenen Veranstaltungen präsentiert sich der Rohstoffbereich traditionell stark und nimmt nahezu die gesamte Halle A6 ein. Neben dem Gemeinschaftsstand aus China kommen mit den Unternehmen Zschimmer & Schwarz, Stephan Schmidt, Colores Ceramicos de Tortosa, Ferro, Sibelco (ehemals WBB Minerals), Goerg & Schneider und Imerys entscheidende Marktführer nach München.