Der Ziegel im Wettbewerb aus der Sicht des Planers/Verarbeiters (monolithische Wand)
Bauen mit Ziegel hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Getrieben von immer höheren Anforderungen an den Wärmeschutz wurde seit den 1970er-Jahren das Produkt Hintermauerziegel durch Forschung und Entwicklung enorm vorangetrieben. Der „Zehnkämpfer“ sollte auch weiterhin in allen Disziplinen punkten. Doch das erbarmungslose Umfeld aus Politik und Wettbewerb sorgte für immer höhere Hürden. Ergebnis war ein breites Spektrum an hochwertigen Produkten – vom ausgezehrten Hochlochziegel mit bewundernswert niedrigen Wärmeleitfähigkeiten von bis zu 0,075 W/mK bis hin zu wärmetechnisch fast ebenbürtigen Powerpaketen für den Geschossbau, die mit mineralischen Wärmedämmstoffen gefüllt sind und für optimalen Schallschutz sorgen. Umso erstaunlicher sind immer wiederkehrende Fragen von Planern, ob denn in Zeiten der Energieeinsparverordnung monolithisches Bauen noch machbar sei. Wie viele Geschosse dürften es denn bitte sein? Auch hier vermag ein cleverer Tragwerksplaner der monolithischen Ziegelaußenwand zu großen Höhen zu verhelfen – erst kürzlich realisierte 8-geschossige Wohngebäude im Energiestandard KfW-Effizienzhaus-40 bezeugen, dass Bauen mit modernen großformatigen Ziegeln für monolithische Außenwände längst nicht am Ende ist.
Dipl.-Ing. Michael Pröll, Ziegel Zentrum Süd e.V.