Händle weiht Logistik-Neubau mit Hausmesse ein

Erfahrung trifft Innovation

Unter diesem Motto weihte der Maschinen- und Anlagenbauer Händle GmbH Maschinen und Anlagenbau Ende September im Rahmen einer Hausmesse gemeinsam mit Kunden, Gesellschaftern, Geschäftspartnern, Auslandsvertretern sowie der gesamten Belegschaft und deren Familien an drei Tagen das neue Logistikzentrum ein.

Den rund 80 Kunden aus 20 Ländern wurde am 26. September ein umfangreiches Programm sowie die Möglichkeit geboten, sich über die Optimierung der Händle-Fertigungsprozesse, die Produktentwicklungen und -innovationen, Systemlösungen und den Ausbau des Anwendungslabors in Mühlacker zu informieren.

„Es kommt zusammen, was zusammen gehört“

Händle-Geschäftsführer Gerhard Fischer präsentierte in seiner Begrüßungsansprache das Unternehmen und seine neue Tochter ZMB Braun, Markt- und Technologieführer in vielen Bereichen der Aufbereitungs- und Formgebungstechnik – und das seit mehr als 140 Jahren. Ein unerlässlicher Garant für diesen Erfolg, gerade auch im Hinblick auf den außerordentlichen Konzentrationsprozess sowohl in der Ziegelindustrie als auch im Ziegeleimaschinenbau, seien eine funktionierende Strategie und eine hohe Flexibilität, um sich an die ständig ändernden Marktsituationen permanent anzupassen. Für Händle  bedeute dies auch eine ständige Verbesserung, um „mit ausgezeichneter Qualität höchste Kundenzufriedenheit“ zu erreichen. Gerhard Fischer ist überzeugt, dass die Ziegelherstellung und der Ziegeleimaschinenbau noch in 100 Jahren Branchen mit einer hohen Wertschöpfung sein werden. Dafür stehe auch der riesige Erfahrungsschatz, der gemeinsam mit Innovationen die Industrie immer weiter vorantreibe. Zu den herausragenden Entwicklungen aus dem Hause Händle zählte er u.a. die Dachziegelpresse Nova II, die die Formgebung großformatiger Dachziegel revolutionierte, ebenso wie die Drehtischpresse Wega für die Zubehörziegelfertigung. Im Bereich Aufbereitung sei das Feinwalzwerk Alpha ein Höhepunkt in der kontinuierlichen Entwicklung. Plastische und halbplastische keramische Rohstoffe können so, mit effektiven Walzenspalten von bis zu 0,5 mm, feinstzerkleinert werden. Ein weiterer Meilenstein war und ist die Entwicklung des Extruder-Simulations-Modells ESM, das auch zur neuen Extruderbaureihe E beitrug. In diesem Zusammenhang betonte Fischer die große Bedeutung des Händle-Labors, das kontinuierlich optimiert und erweitert wird. Heute werden alle im Labor gemachten Erkenntnisse mit dem Computersystem DasyLab weiterverarbeitet und können so vom Labor- in den Produktionsmaßstab übertragen werden. Auch im Bereich Anlagenkonstruktion wird permanent weiter entwickelt. Ab Januar 2015 werden alle Anlagenplanungen in 3-D-Technologie erfolgen, informierte Gerhard Fischer beim Rundgang.

Unter dem Motto: „Es kommt zusammen, was zusammen gehört“ zeigte er die Bedeutung der Übernahme des Mundstückbauers Braun für die Ziegelindustrie auf. Für Händle gehört das Mundstück, als das „eigentlich formgebende Werkzeug in der Formgebungskette“, zu den wichtigsten Bauteilen eines Extruders. Nun bekommen Händle-Braun-Kunden das System aus einer Hand und somit einer Verantwortlichkeit. Da Braun auch Zugriff auf das Extruder-Simulations-Modell hat, wird man durch Synergieeffekte und die „geballte“ Kompetenz die Mundstückentwicklung weiter vorantreiben.

Auch die gemeinsame Kundenbetreuung soll optimiert und weiter ausgebaut werden. Um am Markt auch zukünftig erfolgreich zu sein, setzt Händle verstärkt auf das Service-, Ersatz- und Verschleißteilgeschäft. Um hier noch schneller reagieren zu können, sei ein optimal bestücktes Lager wie auch die eigene Fertigung unerlässlich.

Werksführung von A(usbildungwerkstatt) bis Z(erspanung)

In den anschließenden Werks- und Laborführungen konnten sich die Besucher selbst ein Bild von der hohen Leistungsfähigkeit des Maschinenbauers machen.

Mit seinem Logistikneubau hat sich das Unternehmen fit für die Zukunft gemacht. Händle hat in den Jahren 2011 bis 2014 ca. 2,8 Mio. € in Gebäude und Infrastruktur und 2013/2014 rund 1,2 Mio. € in Maschinen und Anlagen investiert. Der Logistik-Neubau bietet u.a. auf 1540 m² einem Regallager Platz. Die 400 m lange und 7,5 m hohe Regal-anlage fasst bis zu 3474 Euro-Paletten und immerhin ca. 4600 verschiedene Einzelteile. So kann Händle im Servicefall schnell reagieren. Dem Firmenleitgedanken einer gleichbleibend hohen Produkt- und Servicequalität folgt man zusätzlich durch eine schnelle und flexible Einzelteilfertigung mit hoher Fertigungstiefe.

In der firmeneigenen Lehrwerkstatt präsentierten sich die zukünftigen Zerspanungs-, Konstruktions- und Industriemechaniker/Servicetechniker sowie die Maschinenbaustudenten der Dualen Hochschule, denn Ausbildung wird bei Händle seit 1934 großgeschrieben – mit bisher über 900 Auszubildenden und einer Ausbildungsquote von rund 10 % der Belegschaft. Nur so habe man als Mittelständler im Wettbewerb mit großen Unternehmen überhaupt noch eine Chance, qualifizierten Nachwuchs zu bekommen, betont Gerhard Fischer.

Bei einem zünftigen „Schwäbischen Lunch“ bot sich dann reichlich Gelegenheit zum besseren Kennenlernen und Fachsimpeln. Auf einem Segway-Parcour vor dem Logistig-Neubau konnte man anschließend seine Schnelligkeit und Geschicklichkeit unter Beweis stellen.

Mit einem Familientag am Samstag, 27. September, dankte das Unternehmen seinen aktiven und ehemaligen Mitarbeitern sowie deren Familien. Ohne ihren Einsatz über all die Jahre hinweg wäre Händle heute nicht, was es darstellt.

Anett Fischer

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