Erfolgreiches Keramisches Festsymposium bei Eirich
Die 1863 gegründete Maschinenfabrik Gustav Eirich GmbH & Co KG feierte gemeinsam mit der deutschen Keramischen Gesellschaft e.V. (DKG) und rund 120 Teilnehmern aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Luxemburg und der Türkei am 11./12. September ihr 150-jähriges Jubiläum mit einem keramischen Festsymposium am Eirich-Firmensitz in Hardheim.
Werner Griebe, DKG-Vorstandsvorsitzender, dankte in seiner Begrüßungsansprache Paul Eirich, in vierter Generation langjähriger geschäftsführender Gesellschafter des Familienunternehmens, für die Einladung. Für Griebe sind die Erfolgsgarantien der Firma Eirich: Innovation, Kunden- und Marktnähe – und das seit 150 Jahren. Der Vorstand der Duravit AG zeigte für die Sanitärkeramik den großen Wandel in Design und Technologie der letzten Jahre auf. Es sei unerlässlich, dass Maschinenbauer, Rohstofflieferanten und Keramikhersteller gemeinsam neue Prozesse entwickeln, damit die keramische Industrie in Deutschland bleibt, betonte Griebe.
Paul Eirich lobte in seiner Rede die DKG als enorm flexiblen Verband, der sich in all der Zeit dem Markt und den jeweils herrschenden Situationen angepasst hat. Das Unternehmen Eirich ist bereits seit 1925 Mitglied der DKG. 1932 wurde auf der DKG-Jahrestagung in Berlin von einem DKG-Mitarbeiter der Eirich-Mischer als sehr nützliches Aggregat vorgestellt. In der Folgezeit wurden Kneter und Koller durch Eirich-Mischer ersetzt. Die Erfolgsstory Eirich begann bereits vor 1900 mit dem Firmengründer Gustav Eirich, der u. a. Walzwerke für kleinere Ziegeleien und Töpfereien herstellte. Der Mischerbau wurde 1903 aufgenommen. Mit dem 1906 konzipierten Planetenmischer begann der Einstieg in keramische Anwendungen. Mit der Entwicklung des Gegenstrommischers 1924 und dem nachfolgenden Intensivmischer 1960 wurden nahezu alle Bereiche keramischer Produktionen sowie die Aufbereitung von Kohlenstoffmassen erschlossen. Für viele Branchen, wie z. B. auch die Feuerfestindustrie, ist der Eirich-Mischer weltweit Standard. Heute liefert das Unternehmen Eirich-Mischer von 1 l bis 12 000 l. Unter dem Aspekt der Kundennähe hat Eirich in den vergangenen Jahrzehnten ein internationales Netz von Vertriebs-, Produktions- und Servicegesellschaften aufgebaut. Frankreich, Russland, Ukraine, USA, Brasilien, Südafrika, Indien, China und Japan sind heute Eirich-Standorte. Einige der Auslandsgesellschaften verantworten zusätzlich ein eigenes Portfolio komplementärer Produkte, die innerhalb der Firmengruppe auch für die Zukunft weiteres Potenzial bereithalten. Für Paul Eirich wird das Familienunternehmen voll von seinen Mitarbeitern getragen – ein wesentlicher Teil des Erfolges dieses Traditionsunternehmens. Rund 1 500 Mitarbeiter, die Hälfte davon in Deutschland, erwirtschaften in elf Ländern einen Gruppenumsatz von 200 Mio. €. Paul Eirich betonte, dass das Forschungs- und Entwicklungsbudget weit über dem Branchendurchschnitt liegt. Forschung und Entwicklung haben bei Eirich drei Säulen: Kundenspezifische Arbeiten, erfahrungsbasierte Entwicklungen im eigenen Haus sowie Zusammenarbeit mit Hochschulen und Forschungsinstituten sind die wesentlichen Quellen für Innovationen. Durch eine hohe Fertigungstiefe kann man flexibel reagieren, einen hohen Qualitätsstandard sicherstellen und dem Kunden einen exzellenten Service bieten. Paul Eirich sieht sich nicht als Eigentümer des Unternehmens, sondern bestenfalls als dessen Treuhänder und betont: „Als Familienbetrieb kann man in einem größeren Zeitrahmen als bis zur nächsten Vierteljahresbilanz denken und hat dadurch mehr Handlungsfreiheit.“ Der heute gern und oft gebrauchte Begriff der Nachhaltigkeit umfasst für Paul Erich das gesamte unternehmerische Tun.
In den beiden folgenden Vorträgen zeigten die Eirich-Mitarbeiter Peter Nold und Hans-Jörg Walter auf, warum in den Unternehmensleitlinien „Technologieführerschaft“ ganz weit oben steht. Eirich hat erfolgreich über viele Jahrzehnte neue Verfahren und Maschinen in seinen Kernmärkten eingeführt. Aus rein mechanischem Mischen haben sich in vielen Anwendungsbereichen Verfahren entwickelt, die mehrere Funktionen einer Maschine vereinen können. Eirich erarbeitet für seine Kunden maßgeschneiderte und daher optimale Lösungen. Die Vielzahl von Anwenderbranchen öffnet Einblicke in Aufbereitungsmethoden, die innovativ auf andere Branchen übertragen werden können. Entwicklungen des Hauses Eirich haben über Jahrzehnte immer wieder zu neuen, wirtschaftlicheren Produktionsmethoden beigetragen. Das Spektrum für Keramikmaschinen umfasst heute Verfahren wie Granulieren, Coaten, Kneten, Dispergieren, Heißmischen, Kühlen, Entlüften, Nass- und Trockenmahlung u.v.a. Vom modernen Dachziegel bis zur Hightech-Keramik werden heute Eirich-Technologien in der keramischen Industrie weltweit erfolgreich eingesetzt.
Der Eirich-Mischer als nützliche Produktionsmaschine zog sich wie ein roter Faden auch durch die nachfolgenden Vorträge der beiden Symposiumstage. Die Vorträge stehen auf der DKG-Seite als Download zur Verfügung.
Der gemeinsame Eirich-Festabend in der Erftalhalle in Hardheim bot allen Teilnehmern einen feierlichen Rahmen für Gespräche unter Kolllegen.