Firmenmuseum dokumentiert Ziegelgeschichte
Die Ziegelwerke Jungk wurden 1862 gegründet und durch fünf Generationen zu einem bedeutenden Ziegelwerk in Europa entwickelt. Seniorchef Ernst K. Jungk hat nach seinem Ausscheiden aus der Firmenleitung historische Dokumente, Maschinen und andere Exponate aus den Jahren 1862 bis 1976 zusammengetragen, um sie in einem kleinen Museum zu präsentieren. Dieses Museum in Wöllstein wurde vor Kurzem anlässlich eines Besuchs der noch lebenden Absolventen des Abschluss-Jahrgangs 1959 an der staatlichen Ingenieurschule für Keramik in Landshut/Bayern eingeweiht.
Das Museum besteht aus einem analogen Raum und einem technischen Raum, in dem die beeindruckende Wandzeichnung des 1879 erbauten JUWÖ-eigenen Ringofens im Maßstab 1:1 zu sehen ist. Dieser Ofentyp wurde 1859 durch Friedrich Hoffmann erfunden und hat die Ziegelbranche revolutioniert. In den Ausstellungsräumen ist die Nachhaltigkeit der Ziegelproduktion über fünf Generationen dokumentiert, die auf den vier Naturelementen Erde, Wasser, Luft und Feuer basiert.
Historische Exponate von 1862 bis 1976
Ein besonderes Exponat ist die Feuerwehrspritzte aus dem Jahr 1886, mit der die Wöllsteiner Wehr ausgerückt ist, nachdem sie 1862 mit Unterstützung des Ziegelei-Gründers Philipp Jungk ins Leben gerufen worden war. „An den Handgriffen dieser Spitze klebt bestimmt noch der Schweiß dieses engagierten Feuerwehrmannes“, stellte dessen Nachfahre Ernst K. Jungk augenzwinkernd fest.
Vor dem Besuch des Museums hatte Stefan Jungk, der Geschäftsführende Gesellschafter von JUWÖ Poroton sowie ehrenamtlicher Präsident des Bundesverbands der Deutschen Ziegelindustrie, die Gäste über die aktuellen Herausforderungen seiner Branche informiert. Das politische Ziel, die CO2-Emissionen zu minimieren und bis zum Jahr 2045 CO2-Neutralität zu erreichen, lasse der Verband durch wissenschaftliche Forschungsaufträge begleiten. Zudem versuche man die Politik hinsichtlich der Nachhaltigkeit von Ziegeln zu informieren. Die Ziegel-Ingenieure, die vor 62 Jahren ihr Studium abgeschlossen haben, signalisierten bei ihrem Besuch, dass sie froh seien, sich mit diesen Herausforderungen nicht mehr befassen zu müssen.
Das Museum wird gerne für Besuchergruppen geöffnet. Termine können mit Ernst K. Jungk telefonisch vereinbart werden, der dann auch selbst durchs Museum führt. Telefon: +49 (0) 6703 910 110