Fritz-Höger-Preis 2020
für Backstein-Architektur
Der Fritz-Höger-Preis für Backstein-Architektur lädt Planer dazu ein, das gesamte architektonische Potenzial des Tonbaustoffs zu zeigen. Auch in der fünften Auflage ging es darum, die besten Bauten aus Backstein zu prämieren und sie einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Stellvertretend seien an dieser Stelle drei herausgegriffen. Alle preisgekrönten Projekte werden auf der Website des Wettbewerbs präsentiert, der von der Initiative Bauen mit Backstein organisiert wird.
Projekt Singerstraße Berlin
Gold in der Kategorie Wohnungsbau / Geschosswohnungsbau ging an das Projekt Singerstraße Berlin von Giorgio Gullotta Architekten, Hamburg. Der zehngeschossige Baukörper mit 71 Wohneinheiten ist in Stahlbeton- Skelettbauweise und einer hochwärmegedämmten Klinkerfassade konstruiert. Vor- und Rücksprünge in dem warm-grauen Klinkermauerwerk erzeugen ein Licht- und Schattenspiel und geben der Fassade Struktur. Vertikale Glasfugen als Pfosten-Riegel-Konstruktion durchbrechen die horizontalen Balkonbänder und proportionieren die breiteren Gebäudefassaden. Die champagnerfarbenen Holz-Alu-Fenster sowie die großzügig horizontal geschwungenen Balkongeländer verleihen dem Wohnhochhaus zusammen mit dem warm grauen Klinker eine elegante Leichtigkeit.
Wohnhaus Schiffahrter Damm Münster
Ebenfalls Gold in der Kategorie Wohnungsbau / Geschosswohnungsbau gewann Reinhard Martin Architekt BDA, Münster, mit der Sanierung des Wohnhauses Schiffahrter Damm in Münster. Ziel war, den Altbau durch Erweiterungen weiterzudenken und das Haus zukunftsfähig zu machen. Das Backsteinmauerwerk des Altbaus, der etwas hellere Backstein des Anbaus, das wie eine Klammer wirkende Staffelgeschoß und die Loggien erscheinen wie aus einem Baukasten zusammengefügt. Durch das Sichtbarmachen der Bausteine aus Altbau und Erweiterungen entsteht ein Wohnhaus mit ganz eigenständiger Qualität im Kontext der Nachbarschaft. Im Ergebnis erscheint das Gebäude trotz größerem Volumen weniger massig als der Ursprungsbau.
Gebäudeintegriertes Dachgewächshaus Oberhausen
Gold in der Kategorie Öffentliche Bauten, Freizeit und Sport erhielt das Projekt Gebäudeintegriertes Dachgewächshaus Oberhausen von Kuehn Malvezzi Architects, Berlin. Das Gebäude vereint Funktionen wie ein Jobcenter, ein Dachgewächshaus sowie einen öffentlich zugänglichen vertikalen Garten. Die Ziegelfassade wurde in der Art eines Kleides entworfen, statt den Eindruck einer massiven Konstruktion zu erwecken. Über das Dachgewächshaus erhält das Bauwerk die dem zentralen Platz der Stadt angemessene Repräsentativität.
Die Preisträger des Fritz-Höger-Preises 2020
Winners of the Fritz Höger Award 2020
Grand Prix I
Musée cantonal des Beaux-Arts Lausanne, Lausanne (CH)
Architects: Barozzi / Veiga, Barcelona (ES)
Grand Prix II
Nakasone House, Mexiko-Stadt (MX)
Architects: Escobedo Soliz, Mexiko-Stadt (MX)
Gold
Wohnhochhaus Singerstraße 33, Berlin (DE)
Architects: Giorgio Gullotta Architekten, Hamburg (DE)
Civic Center 1015, Barcelona (ES)
Architects: Harquitectes, Sabadell (ES)
Gebäudeintegriertes Dachgewächshaus am Altmarkt in Oberhausen, Oberhausen (DE)
Architects: Kuehn Malvezzi Architects, Berlin (DE)
Couldrey House, Seven Hills (AU)
Architects: Peter Besley Pty Ltd, Seven Hills (AU)
Wohnhaus Schifffahrter Damm, Münster (DE)
Architects: Reinhard Martin Architekt BDA, Münster (DE)
\’Brickfields\’ Business Centre, Hoxton (GB)
Architects: Witherford Watson Mann Architects, London (GB)
Gold Newcomer
Fabrik für Keramik in der Oberhavel, Velten (DE)
Architects: Franziska Käuferle und Sina Pauline Riedlinger, Berlin (DE)