Geschosswohnungsbau mit Ziegel – Herausforderungen und Perspektiven
Gerade im Wohnungsbau sind demografische Entwicklungen ein wichtiger Indikator. Aktuelle Studien zeigen deutlichen Nachholbedarf in Metropolregionen. Im Gegensatz zum Bauen auf der grünen Wiese ist der städtebauliche Kontext wesentlich vielschichtiger. Während bei freistehenden Einfamilienhäusern der Wärmeschutz das dominierende technische Kriterium darstellt, sind die Ansprüche im Geschosswohnungsbau weitaus diffiziler. Vielfach steht der architektonische Entwurf im Vordergrund – insbesondere bei städtebaulichen Wettbewerben. Losgelöst von Bauarten und Baustoffen stellt sich dann die Frage, mit welchem Material die bauliche Umsetzung technisch überhaupt realisierbar ist und wie der wirtschaftliche Erfolg maximiert werden kann. Bauphysikalische Aspekte sind obligatorisch. Statische Anforderungen an das Tragwerk nehmen mit der Komplexität des Entwurfs zu. Und dennoch dominieren häufig offene Grundrisse und Fassaden mit großen Fensterflächen. Voraussetzungen, die mit dem Mauerwerksbau kaum vereinbar sind – ihn im Extremfall entbehrlich machen. Doch der Geschosswohnungsbau ist wichtigster Markt für den Mauerwerksbau. Insofern sollte sich eine Analyse über Herausforderungen und Perspektiven lohnen.
Dipl.-Ing. Michael Pröll, Ziegel Zentrum Süd e.V.