Hochporöser Mineralschaum – ein alternativer Dämmstoff
Zur Erhöhung der Wärmedämmeigenschaften von Wandbaustoffen werden bekanntlich hochwärmedämmende Materialien in die vorhandenen Kammern eingebracht. Die derzeit bevorzugten Füllmaterialien für Wandbaustoffe sind Mineralwolle, Perlit, Mineralgranulat, Polystyrol-Partikelschaum-Granulat (EPS) und in Einzelfällen auch Resol-Hartschaum. Die genannten Materialien werden zeit- und ressourcenintensiv hergestellt (z. B. Hochtemperaturprozesse) oder basieren z. T. auf Erdölprodukten.
Der vorgestellte verfahrenstechnische und stoffliche Lösungsansatz behandelt die Entwicklung eines physikalisch hergestellten, mineralischen Schaumes, der seine Porosität nicht durch einen chemischen Gasbildungs- oder thermischen Herstellungsprozess erhält. Vielmehr wird Luft in einer flüssigen Suspension dispergiert und die Flächen zwischen Flüssigkeit und Gasphase durch grenzflächenaktive Stoffe stabilisiert. Die gezielte Kombination von hydraulisch erhärtenden Bindemitteln führt zu einer Erstarrung der Schaumstruktur in weniger als 10 min. Dies ermöglicht einen hohen Durchsatz bei der Befüllung und eine kontinuierliche Weiterverarbeitung der mit Schaum gefüllten Wandbaustoffe.
Aufgrund vergleichbarer Wärmedämmeigenschaften werden physikalisch hergestellte, mineralische Schäume als Ergänzung zu den bestehenden anorganischen Wärmedämmstoffen gesehen.
Dr.-Ing. Barbara Leydolph, Dipl.-Ing. Attila Höchst
IAB – Institut für Angewandte Bauforschung Weimar gGmbH