Keramik mit Urknalleffekt auf der Tecnargilla

Die rasante Fortentwicklung der Keramik ist das Thema einer auf der Tecnargilla 2016 inszenierten Ausstellung innerhalb des Messe-containers „Ceramic Bang“. Unter der Leitung des Architekturbüros Azzolini Tinuper widmet sich diese den materiellen, technologischen und designtechnischen Tendenzen der Keramikbranche.

Der Titel verweist auf die Ur­materie, aus der die Erde entstand, und bezeichnet die Ent­wicklung der Keramik seit der Frühzeit der Erde bis hin zu den extrem raffinierten Kera­mik­kreationen heute. Die Protagonisten sind also einerseits die Farbe, ande­rer­seits die Materie.

Dem Bereich, der den Farbtrends gewidmet ist, stellt die Ausstellung in diesem Jahr drei Bereiche zur Seite, die sich mit den stofflichen Aspekten von Keramik beschäftigen:

Ceramic Bang! als Technologie: Der erste thematisier­te Trend ist an die Gravitationswellen angelehnt und liefert ästhetisch-technologische Ansätze und Lösun­gen von großer dynamischer und energetischer Wucht. Hier greifen Effekte mit zwei­dimensionaler Tie­fen­wirkung, Schichtungen und Kräuselungen des Rau­mes ineinander, der durch die Wellen und das Licht, wel­che die Nuancen her­vor­he­ben, abwechselnd aus­ge­dehnt und zusam­men­gezogen wird

Ceramic Bang! als Farbe: Das sich nach dem Zufallsprinzip ausbreitende chromatische Durcheinander bildet den zweiten Trend. Die rotierende Farbe schafft grafische Räume von unterschiedlicher Komplexität. Die Fläche wird in einem Wechselspiel zwischen Fülle und Leere mit unterschiedlichen Proportionen frei zusammengefügt

Ceramic Bang! als Dekor: Das dritte Thema betrifft unabsichtliche Bewegungen, die unnatürliche Dekors erzeugen: Fehlerhafte, asynchrone Knoten, pha­senverschobene, aus dem Raster gefallene Dekors charakterisieren diesen Bereich, in dem Fehler und Dy­s­tonien zur Geltung kom­men

Die Ausstellung über Farbtrends, die wie gewohnt innerhalb des Makro-Containers „Ceramic Workshop“ im Eingangsbereich der Tecnargilla stattfindet, gliedert sich hingegen in die Ausstellungsbereiche:

IED Lab: Gezeigt werden spezielle Projekte mit alternativen Verwendungen von keramischen Materialien, die von dem Europäischen Designinstitut Mailand realisiert wurden

Bereich Kunstkeramikmuseum Faenza: Es werden einige der repräsentativsten Stücke der Kollektionen ausgestellt, die Zeugnis von der Geschichte der Keramik der letzten 30 Jahre ablegen

Tecnargilla Design Award: Präsentiert werden die Werke, die an der vierten Ausgabe des Tecnargilla Design Awards teilnehmen. Der Preis prämiert die innovativsten in der Keramikindustrie eingesetzten Technologien, Anwendungen und Materialien.