Solidarität und Zukunftssicherung

Das sind die beiden Schlagworte, unter denen man die aktuelle Diskussion um eine Verbandsneuorganisation zusammenfassen kann.

Solidarität bedeutet, dass die zukünftigen Herausforderungen für die deutsche Ziegelindustrie nur gemeinsam bewältigt werden können. Dies gelingt nicht, wenn einige Unternehmen außen stehen und sich weder an der ehrenamtlichen Arbeit, noch an der Finanzierung der Verbandsaufgaben beteiligen. Dies ist vor allem ein Problem der Hinter­mauerziegelindustrie, die ihre Aktivitäten auf mehrere Verbände verteilt hat. Neben den Landesverbänden und dem Bundesverband nehmen vor allem die Arbeitsgemeinschaft Mauerziegel und das Ziegel­zentrum Süd Aufgaben wahr. Mit einem Zusammenschluss der drei letztgenannten Organisationen will man zum einen die Effizienz der Arbeit erhöhen und zum anderen sicherstellen, dass möglichst alle Hersteller von Hintermauerziegeln sich auch an der Finanzierung aller Aktivitäten beteiligen.

Solidarität bedeutet aber auch eine neue Gemeinsamkeit zwischen Konzernen und Mittelstand, zwischen Landesverbänden und den großen Direktmitgliedern des Bundesverbandes. Mit dem neuen Beitragsmodell werden die Landesverbände in die Lage versetzt, ihre wichtige regionale Arbeit für die deutsche Ziegelindustrie auszubauen.

Zukunftssicherung ist das zweite Thema, das uns in den vielen Zusammentreffen beschäftigt hat. Wie können die Verbände aktiver und schon im Vorfeld auf Entwicklungen Einfluss nehmen, die nachteilige Konsequenzen für die Branche haben können? Und wie stellen wir sicher, dass die Ziegelbauweise auch in Zukunft ordnungsrechtlich erlaubt und von den Planern und Bauherren als erste Wahl angesehen wird?

Dazu gehört, die Verbände finanziell und personell so auszustatten, dass sie auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene erfolgreich agieren können. Wir müssen aber auch zukünftig mehr für die Außendarstellung unserer schönen Produkte tun. Das fängt damit an, zukünftige Architekten und Ingenieure möglichst flächendeckend und über das gesamte Produktspektrum hinweg über die Vorteile des Ziegels zu informieren; nicht nur in Süddeutschland und mit dem fast ausschließlichen Schwerpunkt Hintermauerziegel, sondern auch in der Mitte und im Norden und auch über die Vorteile des Tondachziegels und der zweischaligen Klinkerbauweise.

Jetzt geht es darum, alle deutschen Ziegelhersteller von der Notwendigkeit dieser gemeinsamen Anstrengung zu überzeugen und sie für die zukünftige Verbandsarbeit zu gewinnen. Nur wenn dies gelingt, werden wir auch die formal erforderlichen Mehrheiten für die anstehenden Beschlüsse zur Fusion der Verbände erhalten. Nur dann ist der Weg frei für eine solidarisch gelebte und finanzierte Verbandsarbeit, die sich den wachsenden Herausforderungen stellt und dazu beitragen kann, die deutsche Ziegelindustrie in eine gute Zukunft zu führen.

Ihr Martin Roth

Hauptgeschäftsführer Bundesverband

der Deutschen Ziegelindustrie e.V.

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