Vitra Schaudepot in Weil am Rhein

Der fensterlose Backsteinbau des neuen Schaudepots des Vitra Design Museums der Architekten Herzog & de Meuron nimmt sich maximal zurück. Der jüngste Neubau auf dem Vitra Campus ist aber nicht nur eine einfache Scheune mit Satteldach und Tür – die leuchtend rote Gebäudehülle aus handgebrochenen Klinkern erinnert eher an Textil und geht fließend über in den ebenfalls geklinkerten Vorplatz.

Leuchtend rote Mauerwerkswände aus handgebrochenen Klinkern, die mit der unregelmäßigen Seite nach außen vermauert wurden, bilden eine raue Gebäudehülle. Zusammen mit dem Ziegelhersteller entwickelten die Architekten einen vorgekerbten Klinker mit einer minimalen Sollbruchstelle. Abmessungen und Position der Lochung wurden von den Architekten vorgegeben, wie auch beim Eckstein, der an Kopf- und Läuferseite abgespalten wurde, um die entsprechende Optik über Eck zu erhalten. Das Sondermauerwerk wurde als angepasster Binderverband aus dem 14 cm breiten x 6,2 cm hohen x 12 cm tiefen Klinker umgesetzt. Auch alle Fertigteile wurden aus einer Hand geliefert.

Der dem Schaudepot vorgelagerte Platz und die an zwei Seiten umlaufenden Treppenstufen sind im gleichen Farbton wie der Neubau verklinkert. Der Pflasterklinker wurde als Läuferverband verlegt. Die Konturen des Vorplatzes zeichnen sich durch Kantenschärfe sowie Maßgenauigkeit in der Verarbeitung aus und schaffen hier ein Bild präziser handwerklicher Arbeit.

Architekt

Herzog & de Meuron, Basel, Schweiz

Foto

GIMA Girnghuber GmbH, Marklkofen, Deutschland

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