WISBA-Studienlehrgang für nachhaltiges Bauen startet in München
Die Wienerberger Sustainable Building Academy startet ihren zweiten Durchgang am 15. September in München. 24 Studierende verschiedener Universitäten in Belgien, Deutschland, Österreich, Polen, der Schweiz und Ungarn werden sich in internationalen Projektgruppen mit wesentlichen Aspekten nachhaltigen Bauens befassen. Ziel ist, den angehenden Architekten und Bauingenieuren die Grundlagen des nachhaltigen Bauens schon während des Studiums zu vermitteln.
Wie kann man ein Gebäude konstruieren, um eine Überhitzung im Sommer und damit verbundenen Energiekosten für die Kühlung zu vermeiden? Bei welchen Wandkonstruktionen werden am wenigsten Ressourcen verbraucht? Kann es eine „richtige“ Methode beim Bau von energieeffizienten Gebäuden geben? Mit diesen und weiteren Fragen zum nachhaltigen Bauen werden sich die 24 Teilnehmer des diesjährigen WISBA-Lehrganges in den nächsten vier Monaten beschäftigen und ihre Erkenntnisse in Projektarbeiten zusammenfassen. „Wir wollen den angehenden Architekten und Bauingenieuren bereits während des Studiums die Möglichkeit geben, sich differenziert mit dem Thema nachhaltiges Bauen auseinanderzusetzen. Auf diesen für die Zukunft des Bauens so wichtigen Aspekt wird in der universitären Lehre noch immer zu wenig eingegangen,“ erklärt Heimo Scheuch, CEO Wienerberger AG, einen Kernaspekt der Ausbildung. Prof. Guillaume Habert von der ETH Zürich ergänzt: „WISBA ermöglicht den Studierenden, ihre eigenen, kulturell geprägten Ansichten im Rahmen einer größeren und interdisziplinären Plattform zu diskutieren und ein gemeinsames europäisches Verständnis von nachhaltigem Bauen zu entwickeln“. Die Wienerberger Sustainable Building Academy ist ein internationales Bildungsprogramm, das dieses Jahr zum zweiten Mal stattfindet. Waren es bei der Premiere im letzten Jahr zwölf, so sind es aufgrund des großen Erfolgs 2014 bereits 24 Studierende, die den Lehrgang durchlaufen und ihr Wissen über nachhaltiges Bauen vertiefen werden. Neben den bisherigen Partneruniversitäten TU Graz, TU Warschau und der Leibniz Universität Hannover, sind jetzt auch ETH Zürich, TU München, KU Leuven, Freie Universität Brüssel und TU Budapest mit an Bord. Am 15. September 2014 startet in München der aktuelle Lehrgang mit 24 Studierenden unterschiedlicher Universitäten in Belgien, Deutschland, Österreich, Polen, der Schweiz und Ungarn – je vier pro Land. In insgesamt vier Workshops, die teils parallel in allen sechs Ländern abgehalten werden, bekommen die Studierenden die Chance, ihr Wissen anhand konkreter Problemstellungen zu erweitern und praktisch anzuwenden. Sebastian Müller, Student an der TU München, hat sich für den Lehrgang beworben, „weil ich meine Erfahrungen und Ideen mit anderen Architekten und Bauingenieuren wie auch Wissenschaftlern aus ganz Europa teilen und so helfen kann, die Entwicklung von nachhaltigen Baumaterialien und Bautechnologien der Zukunft zu voranzutreiben“.
Im Zentrum des Ausbildungsprogramms stehen Projektarbeiten zum Thema Nachhaltiges Bauen, welche die Studierenden – eingeteilt in interdisziplinäre und internationale Gruppen – während der kommenden vier Monate in insgesamt vier Workshops erarbeiten werden. Neben der Starkonferenz in München und der Abschlusskonferenz im Dezember in Wien finden im Oktober zwei Workshops parallel in Brüssel und Warschau sowie im November in Zürich und Budapest statt. Jedes Thema wird dabei von einem Professor der jeweiligen Partneruniversität begleitet.
Professor Péter Medgyasszay von der Technischen und Wirtschaftswissenschaftlichen Universität Budapest geht mit seiner Gruppe der Frage nach, wie ein Gebäude konstruiert sein muss, um einer übermäßigen Hitzeentwicklung im Sommer entgegenzuwirken. Die Studenten um Prof. Guillaume Habert von der ETH Zürich werden die verschiedenen europäischen Umweltlabels für Gebäude unter die Lupe nehmen und analysieren, welchen Effekt diese auf die Beurteilung von Gebäuden haben. Prof. Karen Allacker von der KU Leuven wird ihre Gruppe dabei unterstützen, den ökologischen Fußabdruck von Niedrigstenergiegebäuden im Zusammenhang mit unterschiedlichen europäischen Standards zu berechnen. Wandsysteme auf ihre Ressourceneffizienz zu analysieren und nach neuen Konzepten, die die Abfallmenge beim Abbruch von Gebäuden eindämmen sollen, zu suchen, ist die Aufgabe der Gruppe rund um Prof. Jerzy Kwiatkowski von der TU Warschau. Prof. Peter Maydl von der TU Graz und seine Gruppe werden nach Wandkonstruktionen suchen, die die Verwendung von umweltverträglichen Roh- und Sekundärstoffen begünstigen. Die sechste und letzte Gruppe wird von Prof. Florian Musso von der TU München begleitet und wird sich mit der Frage auseinandersetzen, ob es im modernen Ziegelbau eine „richtige“ Methode geben kann, um die aktuellen Anforderungen speziell hinsichtlich des Energieverbrauchs zu erfüllen. Am 11. Dezember 2014 werden alle Teams ihre Ergebnisse vor einer internationalen Kommission präsentieren. Sämtliche Kosten für die Teilnahme an den Workshops einschließlich Unterlagen, Anreise, Unterbringung und Verpflegung werden von Wienerberger getragen. Wie auch schon beim ersten Durchgang erhalten einige Studierende nach Abschluss des Programms die Möglichkeit, ein Praktikum bei Wienerberger zu absolvieren. Nähere Informationen unter www.wisba.wienerberger.com
Wienerberger ist der größte Ziegelproduzent (Porotherm, Terca, Penter) weltweit und Marktführer bei Tondachziegeln (Koramic, Tondach) in Europa sowie bei Betonsteinen (Semmelrock) in Zentral-Osteuropa. Baustoffe und Systemlösungen aus Ziegel schaffen ein gesundes Wohnklima, sind wirtschaftlich und energiesparend. Damit lassen sich alle energieeffizienten Hauskonzepte wie Niedrigenergie-, Passiv- oder Sonnenhaus umsetzen. Ihre Lebensdauer von mindestens 100 Jahren macht sie besonders werthaltig. Bei Rohrsystemen (Keramikrohre der Marke Steinzeug-Keramo und Kunststoffrohre der Marke Pipelife) zählt das Unternehmen zu den führenden Anbietern in Europa. Mit gruppenweit 213 Werken erwirtschaftete Wienerberger im Jahr 2013 einen Umsatz von 2.663 Mio. € und ein operatives EBITDA von 267 Mio. €.