Wie sollen unsere Städte der Zukunft aussehen?
Erstmals in ihrer 50-jährigen Geschichte lud die Deutsche Poroton zu einer Architekten-Tagung.
Unter dem Motto „Architektur.Stadt.Verantwortung.“ diskutierten in der Evangelischen Akademie am Frankfurter Römerberg unter anderem Stefan Forster (Stefan Forster Architekten), Claudia Meixner (Meixner, Schlüter, Wendt Architekten), Mike Josef (Dezernent Planen und Wohnen Frankfurt/Main), Frank Junker (Vorstandsvorsitzender ABG Frankfurt Holding), Prof. Detleff Schermer (OTH Regensburg) sowie Daniela Riedel (Bürgerbeteiligungsagentur Zebralog). Gut 60 Architekten und Planer waren der Einladung gefolgt.
Impulse zu ausgewählten Fragen von Baukultur, Wohnungsbau, Bauphysik und Bürgerbeteiligung eröffneten die Tagung. Für Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur, ist es eine zentrale Aufgabe, Deutschlands Polyzentralität angesichts des Drangs in die Städte und der schrumpfenden Bevölkerungszahl zu erhalten.
Prof. Gerd Jäger, baumschlager eberle Architekten, betonte die Bedeutung einer intelligenten Grundriss-Planung. „Eine kluge Erschließung ermöglicht uns flexible Nutzungsphasen, egal ob studentisches Wohnen, Flüchtlingsunterkunft oder klassischer Wohnbau.“ Er plädiert für mehr thermische Speichermasse statt überbordender Dämm-Maßnahmen, um zunehmende Hitze-Perioden besser abzupuffern und so dem Klimawandel zu begegnen.
Mehr Wohnraum - aber wie?
Politisch und stadtplanerisch notwendige Maßnahmen gegen den Mangel an bezahlbarem Wohnraum diskutierte eine zweite Runde exemplarisch am Beispiel der Stadt Frankfurt/Main.
Mehr Wohnungen müssen gebaut werden. Angesichts der begrenzten Fläche kann das über die Ausweisung neuer Baugebiete, die innerstädtische Verdichtung und die Entwicklung über Stadtgrenzen hinaus erfolgen. Architekt Stefan Forster forderte mehr politischen Mut ein, etwa indem große Kleingartenanlagen verlagert werden, um dringend benötigten Wohnraum zu schaffen. Aus Sicht der Wohnungswirtschaft gilt es, bezahlbaren Wohnraum auch über Stadtgrenzen hinaus zu planen, wie Frank Junker betonte: „Die Grundstückspreise in Frankfurt machen günstige Mieten nur schwer möglich.“ Stadtgebiete und angrenzende Landkreise müssen künftig bundesweit noch stärker zusammen gedacht und entwickelt werden.
Fortsetzung folgt
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