Ziegelindustrie stellt sich neuen Herausforderungen
Die anhaltend gute Baukonjunktur in Deutschland hat 2019 für eine hohe Auslastung unserer Produktionskapazitäten gesorgt.
Solide Wachstumsraten sind in den Bereichen Hinter- und Vormauerziegel sowie Pflasterklinker zu verzeichnen. Sorgenkind bleibt der Dachziegel, der nach einem guten Jahresstart erneut leicht rückläufige Zahlen aufweist. Gründe dafür sind die weiterhin zu niedrige Sanierungsquote sowie die steigende Präferenz von Flach- und Pultdächern im Neubausegment.
Auch wenn einige Indikatoren darauf hindeuten, dass sich die Konjunktur in Deutschland abschwächen könnte, blicken wir über alle Ziegelsparten positiv in dieses Jahr. Unsere Auftragsbücher für das Jahr 2020 sind überwiegend gut gefüllt.
Es gibt für uns aber keinen Grund, sich entspannt zurückzulehnen – ganz im Gegenteil. In den nächsten Jahren muss Deutschland Antworten auf wichtige Zukunftsfragen finden, wie die fortschreitende Urbanisierung und den Klimawandel. Hier sind Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gleichermaßen gefordert, die richtigen Weichen zu stellen.
Wir als deutsche Ziegelindustrie wollen einen aktiven Beitrag dazu leisten, um die vor uns allen liegenden Herausforderungen bestmöglich zu meistern.
In diesem Jahr begrüßen wir unsere europäischen Kollegen zur Verbandstagung in Berlin. Parallel zu unseren Aktivitäten findet am 18. und 19. Juni 2020 der Kongress des europäischen Verbandes Tiles and Bricks Europe TBE statt. Ich freue mich darauf, Sie möglichst zahlreich in Berlin persönlich begrüßen zu können. Wir werden die Chance nutzen, uns intensiv mit den politischen Vorstellungen von Klimaneutralität bis 2050 in Europa auseinanderzusetzen. Es gilt, Sektoren wie die Ziegelindustrie mitzunehmen und die Machbarkeit industrieller Transformationsprozesse nicht aus dem Auge zu verlieren. Dafür setzen wir uns tagtäglich ein!
Ihr Stefan Jungk
Präsident des Bundesverbands der Deutschen Ziegelindustrie, Berlin