Ziegel auch in 2021 am häufigsten genutzter wandbildender Baustoff im deutschen Wohnungsbau
Auch im Jahr 2021 waren Ziegel die beliebteste Wahl bei der Errichtung von Wohngebäuden. Das zeigen die Daten des Statistischen Bundesamts zu Fertigstellungen im Wohnungsbau, die den überwiegend verwendeten Baustoff berücksichtigen. Mit 29,6 Prozent wurde der größte Teil der im vergangenen Jahr fertiggestellten 102.955 Wohngebäude überwiegend mit Ziegeln ausgeführt. Am zweithäufigsten, mit 20,9 Prozent der fertiggestellten Wohngebäude, fand Porenbeton Verwendung. Der Anteil überwiegend mit Holz ausgeführter Wohngebäude betrug 19,6 Prozent.
Ziegel führen bei Ein- und Zweifamilienhäusern
Besonders für Gebäude mit einer oder zwei Wohnungen scheinen Ziegel der Baustoff der Wahl zu sein. Bei in 2021 fertiggestellten Gebäuden mit nur einer Wohnung bilden Ziegel in rund 29,3 Prozent der Fälle den überwiegend verwendeten Baustoff. Darauf folgen fast gleichauf Porenbeton mit einem Anteil von rund 23,0 Prozent und Holz mit rund 22,5 Prozent.
Bei Gebäuden mit zwei Wohnungen liegen grobkeramische Baustoffe weit vorn. Rund 34,9 Prozent dieser Hausklasse wurden unter überwiegender Verwendung von Ziegeln fertiggestellt. Holz stellt den zweitbeliebtesten Baustoff mit 20,0 Prozent dar, gefolgt von Porenbeton mit 19,7 Prozent.
Lediglich bei der Klasse der Mehrfamilienhäuser mit drei und mehr Wohnungen zeigt sich ein anderes Bild. Bei 34,0 Prozent der Fertigstellungen kam überwiegend Kalksandstein zum Einsatz. Ziegel kommen auf einen Anteil von nur 27,8 Prozent. Der am dritthäufigsten nachgefragte Baustoff im Mehrfamilienhausbereich war Stahlbeton (20,2 Prozent).
Leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr
Verglichen mit dem Vorjahr haben sich die Anteile der Baustoffe an den fertiggestellten Wohngebäuden nur wenig geändert. Im Jahr 2020 betrug der Anteil von Ziegeln an Wohngebäudefertigstellungen insgesamt 30,3 Prozent, 0,7 Prozentpunkte mehr als in 2021.
Diese Entwicklung rührt vor allem von Gebäuden mit einer Wohnung her. Wurden 2020 noch 30,3 Prozent der fertiggestellten Einfamilienhäuser überwiegend mit Ziegeln ausgeführt, waren es 2021 1,0 Prozentpunkt weniger. Bei Gebäuden mit zwei Wohnungen dagegen lag der Anteil 2021 0,2 Prozentpunkte über 2020 (34,7 Prozent). Bei Gebäuden mit drei oder mehr Wohnungen stieg der Anteil ebenfalls leicht, von 27,7 Prozent auf 27,8 Prozent.
Angebotsseitige Störungen drückten Wohnbaufertigstellungen
Unabhängig von der Wahl der Baustoffe ging die Anzahl an fertiggestellten Wohngebäuden massiv zurück. Wurden im Jahr 2020 noch 112.935 Wohngebäude fertiggestellt, waren es im Jahr 2021 nur noch 102.955. Das entspricht einem Rückgang von 8,8 Prozent. Dazu trug vor allem die Klasse der Gebäude mit einer Wohnung bei. Wurden davon im Jahr 2020 noch 87.275 fertiggestellt, waren es ein Jahr später 78.209. Der Rückgang beträgt rund 10,4 Prozent.
Laut Statistischem Bundesamt waren für die Entwicklung vor allem angebotsseitige Störungen verantwortlich. Lieferengpässe und Rohstoffknappheit, deutliche Preissteigerungen als Folge einer erhöhten Nachfrage nach Baustoffen wie Holz und Stahl im In- und Ausland sowie die hohe Auslastung beziehungsweise Personalknappheit im Baugewerbe hinderten Unternehmen und Bauherren daran, ihre Vorhaben umzusetzen.