Down to earth

Mit Hand, Herz und Nase

So nah dran waren wir noch nie: Die Kampagne „Ziegel. Das Beste aus Mutter Erde.“ hat tief geschürft, die Kamera beinahe in den Boden gebohrt. Dabei hat sie einiges entdeckt: Was Verbundenheit mit der Region bedeutet, welche Artenvielfalt in Tongruben zu finden ist, wie viel Freude nicht nur Kinder beim Matschen in der Erde haben. Und immer wieder: Wie emotional das Baumaterial Ziegel ist.

Welche Vorteile von Regionalität bis Ressourcenschonung Ziegel bietet, wissen alle. Die Fakten und Zahlen zur Wärmedämmung oder der Regulation der Luftfeuchtigkeit kennt jeder. Wer mit dem Material Ton arbeitet, weiß aber auch: Er bleibt kleben – nicht nur physisch, sondern auch metaphorisch. Dieses geflügelte Wort hat sich während der Kampagne immer wieder bestätigt: im Gespräch mit der Töpferin, die in anderen das kindliche Spielen wecken will, mit der Architektin, die sich auf Keramik spezialisiert, oder mit der Köchin, die der Römertopf nicht mehr loslässt. Das Material berührt uns auf ganz vielfältige Art und Weise. Das Ziel der Kampagne war es, dieses Gefühl an Personen zu vermitteln, die bisher noch keinen Kontakt mit Ton oder Ziegel hatten. Das Mittel der Wahl war das Medium Film. Und Regisseur Christoph Schröter von der Contentfirma CeeStudio war gleich der erste, der infiziert wurde. Er hat uns berichtet, wie die Welt des Ziegels, mit der er bisher noch keine Berührungspunkte hatte, auf ihn von außen wirkt. Sein Blick durch die Kamera wirft eine neue Perspektive auf den Ziegel.

Herr Schröter, Ton als Protagonist – erleben Sie das häufig bei den Dreharbeiten?

Wir bei CeeStudio wollen keine reine Commercial machen, sondern vielmehr Geschichten erzählen: mal in Form von Dokus, mal als Werbefilm. Ich habe schon alles vom Kaffee bis Autos gedreht, aber so nah an der Erde, am Baumaterial dran, das war schon speziell. Und sehr emotional. Ich war sehr berührt vom Anblick der ziegelroten Berge in den Abbaugebieten: Terracotta, Lehm, Erde, Blut, Sonne – in dieser Farbe ist alles drin.

Was kann das Medium Film, was Bilder allein vielleicht nicht können?

Eigentlich ist Ziegel eine Sache, über die du gar nicht nachdenkst. Das ist eine Sache, die du nur über Film erlebbar machen kannst. Wir haben hier keine klassische Geschichte erzählt, sondern verbinden die Zuschauer emotional mit dem Produkt. Wir wollen mit jedem Clip, dass der Zuschauer berührt wird: Das machen wir zum Beispiel durch das Spiel mit dem Sound. Man soll die Haptik der Mauer spüren können. Man will am liebsten selbst seine Hände in den Matsch stecken. Und wenn man Gero, unseren Schauspieler aus dem ersten Clip, sieht, will man selbst mit dem Spaten in die Erde stechen. Oder man denkt: Wow, ich habe auch mal wieder Lust, morgens in einem Biotop spazieren zu gehen. Dieses Element ist unser „Hook“, um die Menschen mit der Erde zu verbinden. Ich glaube, das steckt in uns allen drin – und das ist auch das Schöne an dem Baustoff.

Wie gelingt die emotionale Verbindung mit dem Zuschauer?

Manchmal sieht man Werbung an, dass sie Werbung ist. Authentizität ist vielleicht ein abgedroschener Begriff, aber genau das haben wir hier erreicht. Das Ergebnis ist wirklich magisch geworden. Warum? Weil es wirklich so schön dort war. Es sind ganz verschiedene Kleinigkeiten, die das Ergebnis so magisch und authentisch machen: Wir hatten die richtige Location, natürliches Sonnenlicht und tolle Menschen. Durch unser kleines, aber feines Team von acht statt 30 Leuten hatten wir alles Wissen und Kreativität vor Ort, aber gleichzeitig auch viele Freiheiten, Dinge auszuprobieren. So kann der Kameramann auch mal selbst entscheiden, wo er als nächstes mit der Kamera hingeht und filmt.

Welche Regieanweisungen gibt man bei so viel Freiheiten den Schauspielern?

Wir arbeiten immer auf Augenhöhe, sowohl mit den Erwachsenen als auch mit den Kindern. Eine Faustregel ist: Je mehr Anweisungen man gibt, desto angespannter wird die Stimmung. Der Junge hatte einfach ehrlich Spaß, es war nicht gestellt. Und deswegen hast du als Zuschauer das Gefühl, dass du selbst im Schlamm rumspielst.

Nach welchen Kriterien wurden die Personen gecastet?

Warum sehen Menschen in Imagefilmen oft blöd aus? Weil Menschen aus Imagefilmen gecastet werden. Wir haben Menschen gecastet, die alle eine Verbindung mit der Region haben, in der die Tongrube ist. Frau, Mann und Kind kamen alle aus Dresden. Sonst kommen immer alle aus Berlin, egal wo man dreht. Und wir wollten Menschen mit Ecken und Kanten: Wir hätten zum Beispiel Geros Tattoos am Hals wegretuschieren können, haben uns aber bewusst dagegen entschieden.

Würden Sie nach dem Filmdreh selbst mit Ziegel bauen?

Das würde ich wirklich machen. Es ist echt krass: Ich habe mir vor dem Dreh noch eine Werksführung geben lassen. Dort roch es so gut nach Ton und der Ziegel ist komplett ökologisch, hält im Winter warm, im Sommer kühl. Wie kann man mit etwas anderem bauen als mit so einem Material?

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