25.08.2010 News: Software mit schneller Datenverarbeitung und hoher Flexibilität für RMOS3-Applikationen von Siemems
Gleich drei ihrer Softwarepakete für das Echtzeit-Multicore-Betriebssystem RMOS3 hat die Siemens-Division Industry Automation mit neuen Funktionen für schnelle Datenverarbeitung und hohe Flexibilität ausgestattet. So bietet BSP-Simatic IPC V3.0 vielfältige Vernetzungsmöglichkeiten für Profinet sowie zusätzliche hardwarenahe Funktionen für Simatic-Industrie-PCs mit Multicore-Prozessoren. Neue Client-Dienste bei RMOS3-TCP/IP V3.0 erhöhen die Flexibilität in der Kommunikation. Mit einem verbesserten Compiler und neuen Plug-ins für die Entwicklungsplattform RMOS3-GNU V3.0, die jetzt auch für Windows 7 geeignet ist, erstellt und testet der Anwender Applikationen einfacher und schneller als bisher.
Das Echtzeit-Betriebssystem RMOS3 eignet sich besonders für Mess-, Steuer- und Regelaufgaben in Embedded-Automatisierungssystemen. Zum Beispiel lässt sich RMOS3 in Industrie-PCs mit Multicore-Prozessortechnologie für komplexe Anwendungen einsetzen, die parallel auf mehreren Prozessorkernen abgearbeitet werden. Bereits bei zwei Prozessorkernen lässt sich die Leistung einer Applikation um bis zu 130 Prozent steigern. Gleichzeitig sinken die Kosten, da auch bei umfangreichen Aufgaben keine weiteren Systeme benötigt werden.
Das Softwarepaket BSP-Simatic IPC unterstützt die isochrone Echtzeit-Kommunikation über Profinet IO. In die Version V3.0 wurden leistungsfähigere Treiber und neue Funktionen integriert, die sich auch zum Einsatz bei Simatic-Industrie-PCs mit Multicore-Prozessoren eignen. Mit den neuen Funktionen lassen sich die Lüfterzustände und Mainboard-Temperaturen auslesen. Zusätzlich bieten sie auch mehr Flexibilität bei der Vernetzung, zum Beispiel den Betrieb des Industrie-PCs als Profinet-IO-Controller oder IO-Device. Neu ist auch die skalierbare Echtzeit-Kommunikation in RT (Realtime) und IRT (Isochronous RT), wobei IRT mit hoher Performance oder hoher Flexibilität wählbar ist. Für vorbeugende Wartung unterstützt die Software nun auch diagnosefähige CompactFlash-Karten, einen bis zu zwei Megabyte großen, batteriegepufferten SRAM-Speicher für remanente Daten und die Ansteuerung frei programmierbarer LEDs. Bei den Diagnose- und Überwachungsfunktionen wurde ein Betriebsstundenzähler ergänzt.
Das Softwarepaket RMOS3-TCP/IP V3.0 wurde um vier neue Client-Dienste erweitert. Diese vereinfachen die Erstellung von TCP/IP-, FTP- und Web-Applikationen und bieten mehr Flexibilität, Sicherheit und Anwenderfreundlichkeit in der Kommunikation. DHCP (Dynamic Host Configuration Protocol)-Client wird zur automatischen Konfiguration von IP-Adressen genutzt und DNS (Domain Name System)-Client für die dynamische Adressierung von Computern über benutzerfreundliche Namen. NTP (Network Time Protocol)-Client eignet sich zur Uhrzeitsynchronisation aller Rechner im Netzwerk und SMTP (Simple Mail Transfer Protocol)-Client für den Versand von E-Mails, zum Beispiel im Servicefall. Der neue, optimierte TCP/IP-Stack ist in der Datenübertragung um bis zu 30 Prozent schneller als in der Vorgängerversion.
Die neue Version V3.0 der Entwicklungsplattform RMOS3-GNU, die nun auch die Entwicklung unter Windows 7 unterstützt, vereinfacht die Erstellung komplexer Software. Die eingebundene, aktuelle Version von Eclipse-IDE V3.4.1 und CDT-Plug-in V5.0.1 bieten verbesserte Funktionen für Suche, Indexer und Navigation sowie einen überarbeiteten Editor. Der neue, für Multicore-Anwendungen geeignete C/C++-Compiler V4.3.0 verkürzt die Entwicklungszeiten. So benötigt beispielsweise das Kompilieren nur noch ein Fünftel der bisherigen Zeit. Mit der optimierten GNU-Toolkette laufen Programme um bis zu 30 Prozent schneller ab als zuvor. Zwei neue RMOS3-Plug-ins für die Eclipse-IDE unterstützen den Entwickler bei der Analyse des Zielsystems. Das Terminal-Plug-in für die Fernbedienung erzeugt eine Ansicht, mit der sich eines oder mehrere Zielsysteme über Telnet bedienen lassen. Mit dem Profiling-Plug-in erhält der Anwender einen Überblick über die Rechenzeitverteilung und die Task-Aktivitäten am Zielsystem.
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