27.09.2010 News: Die AiF präsentiert ihren Jahresbericht

2009 war für die AiF abermals ein Rekordjahr. Sie konnte den Trend der Vorjahre weiter fortsetzen und Forschung für mittelständische Unternehmen noch intensiver vorantreiben. Im Berichtsjahr betreute sie über 8.000 Forschungsprojekte, in die 409,1 Millionen Euro aus den öffentlichen Haushalten geflossen sind. Insgesamt 4.735 neue Forschungsvorhaben konnten an den Start gehen - das ist bisher die höchste Zahl in der 56-jährigen Geschichte der AiF.
 
Mit jedem Fördereuro der öffentlichen Hand aktiviert die AiF ein Vielfaches an Investitionen in Forschung und Entwicklung (FuE) auf der Unternehmerseite. Dies geschieht immer in Kooperationsprojekten. Möglich sind die unterschiedlichsten Konstellationen: Sei es mit anderen Unternehmen, mit Forschungseinrichtungen oder mit Hochschulen. Die AiF bietet gemeinsam mit ihren 101 Forschungsvereinigungen eine weltweit einmalige Infrastruktur, die vor allem kleinen und mittleren Unternehmen den Zugang zu Forschung und Entwicklung erleichtert. Der vorliegende Jahresbericht gewährt Einblicke in die Netzwerkarbeit der AiF, die für intensiven Austausch zwischen Industrie und Akademia steht, über Technologie- und Unternehmensgrenzen hinweg - ganz im Sinne von "open innovation".
 
Konjunktur für Kooperationen
Die Infrastruktur und das Know-how der AiF zum Wissenstransfer in die Wirtschaft werden inzwischen von immer mehr Ministerien genutzt: Im Zentrum steht die themenoffene Technologieförderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF), deren Projekte in allen zukunftsrelevanten Bereichen, quer durch die Branchen, außerhalb des Wettbewerbs stattfinden. Für dieses Forschungsvorhaben zugunsten kleiner und mittlerer Unternehmen stellte das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) im Berichtsjahr 128,1 Mio. Euro zur Verfügung. Darüber hinaus konnte die AiF im Auftrag des BMWi im Kooperationsmodul des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM-KOOP), das in 2009 ein absolutes Fördermittel- und Antragshoch erfuhr, 3.543 neue Forschungsvorhaben auf den Weg bringen. Insgesamt ließ das Ministerium im Berichtszeitraum 248,5 Mio. Euro via AiF in die Forschung für den Mittelstand fließen. Insbesondere gemeinsame Forschungsprojekte zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen erweisen sich als besonders beliebt unter den Mittelständlern.
 
Wirtschaftsnahe Hochschulforschung
Für das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) organisiert die AiF Projekte im Rahmen des Förderprogramms Forschung an Fachhochschulen. Fachhochschulen sind traditionell praxisorientiert und daher wertvolle Partner für Unternehmen. Im Jahr 2009 sind die Fördermittel - entsprechend dem allgemeinen Aufwärtstrend in der FuE-Förderlandschaft - um 12,5 Prozent auf 32,4 Millionen Euro gestiegen und flossen in die Förderlinien "Forschung an Fachhochschulen mit Unternehmen", "IngenieurNachwuchs" sowie "Soziale Innovationen für Lebensqualität im Alter".
 
Gefragte Expertise
Das Gutachterwesen der AiF mit rund 1.300 Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft nutzt auch das Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie (MIWFT) des Landes Nordrhein-Westfalen. In dessen Auftrag führt die AiF den Wettbewerb "Transfer. NRW: FH-Extra" zur Förderung von Exzellenzen transferorientierter FuE an Fachhochschulen durch. 2009 fand der 2. Wettbewerbsaufruf statt. Eingegangen sind 41 Projektskizzen, davon wurden 30 zur Förderung empfohlen. Im Berichtsjahr wurden zudem die Weichen für eine Zusammenarbeit mit dem baden-württembergischen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) gestellt. Inzwischen beauftragte das MWK die AiF, die Begutachtung der Projekte zur Einrichtung von Zentren für Angewandte Forschung an Fachhochschulen (ZAFH) zu organisieren.
 
Leittechnologien bottom-up
Darüber hinaus widmet sich der Jahresbericht der AiF einem Thema, das gegenwärtig alle Forschungs- und Entwicklungsakteure beschäftigt, nämlich der Suche nach Leitmärkten und Leittechnologien. Die vorliegende Publikation stellt drei Beispiele aus Forschungsfeldern vor, die für den innovativen Mittelstand wichtige Zukunftsthemen aufgreifen: Elektromobilität, Medizintechnik und optische Technologien.
 
AiF im Wandel
Auch mit ihrer eigenen Zukunft haben sich die AiF und ihr Netzwerk im Berichtszeitraum 2009 beschäftigt. Im Rahmen einer "Zukunftswerkstatt" wurde ein Change-Management-Prozess angestoßen, der die Strukturen, die künftigen Aufgaben und Perspektiven auf den Prüfstein stellt. Die ersten Veränderungen sind bereits erfolgt: Rückwirkend zum 1. Januar 2010 wurde im Juni dieses Jahres die Berliner Geschäftsstelle als AiF Projekt GmbH, einer einhundertprozentigen Tochter des Vereins, ausgegründet. Neben den originären Aufgaben als Projektträger wird sie am Standort Berlin zusätzliche Dienstleistungen für den innovativen Mittelstand anbieten. Ende Mai 2010 trat Prof. Dr. Stefanie Heiden als neue Hauptgeschäftsführerin der AiF an mit dem Ziel, "das exzellente Netzwerk als Instrument des Innovationsmanagements in der deutschen und europäischen Forschungslandschaft deutlich stärker zu profilieren."
 
Der AiF-Jahresbericht 2009 kann auf der Homepage (www.aif.de) heruntergeladen oder bestellt werden.
 
 
Über die AiF
Die AiF - Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" e.V. - fördert seit 1954 Forschung und Entwicklung zugunsten mittelständischer Unternehmen. Sie ist Träger der industriellen Gemeinschaftsforschung und betreut weitere Förderprogramme der öffentlichen Hand. Als Dach eines Netzwerks mit 101 Forschungsvereinigungen bietet sie praxisnahe Innovationsberatung.
 

Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen
“Otto von Guericke” e.V. (AiF)
Bayenthalgürtel 23   I   50968 Köln   IGermany
T +49 (0) 2 21 37 68 00I   F +49 (0) 22 13 76 80 27
info@aif.de   I   www.aif.de

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