Ingenieure melden gute konjunkturelle Lage

Umsätze 2012 erneut gestiegen - Auftragslage in vielen Unternehmen gut -

Umsatzrenditen nach wie vor unzureichend - Fachkräftemangel zunehmend spürbar

Der Verband Beratender Ingenieure VBI hat heute in Berlin seine aktuelle Konjunkturumfrage vorgelegt. Wie die Auswertung der Befragung von 536 Mitgliedern zeigt, ist die konjunkturelle Lage in der Mehrzahl der befragten Ingenieurbüros gut bzw. sehr gut.

Konkret bezeichnen 12 % (Vorjahr 11 %) ihre wirtschaftliche Lage als sehr gut, 46 % als gut (2012 = 49 %), 27 % vergeben noch ein „befriedigend“ und 8 % ein „ausreichend“. Lediglich 3 % bewerten wie im Vorjahr ihre Lage mit mangelhaft oder ungenügend.

Auch der Auftragsbestand stellt sich positiv dar: 54 % bezeichnen die Auftragslage als sehr gut oder gut (Vorjahr 53 %, 2011 = 46 %). 26 % verzeichnen noch einen befriedigenden, 11 % einen ausreichenden Bestand.

Die Bilanz des Jahres 2012: 42 % (Vorjahr 46 %) konnten ihren Umsatz steigern. Bei 33 % (Vorjahr 16 %) blieb er auf Vorjahresniveau, nur 21 % (2012 = 32 %) mussten einen Umsatzrückgang hinnehmen.

Wermutstropfen nach wie vor: Die guten Umsätze wirken sich zu wenig auf die Umsatzrenditen aus. Wie im Vorjahr verzeichneten nur 29 % der Umfrageteilnehmer einen Anstieg, 25 % mussten einen Rückgang hinnehmen, bei 42 % (Vorjahr 44 %) stagnierten die Umsatzrenditen.

Dies belegt erneut, dass die 2009 erfolgte Erhöhung der Ingenieurhonorare kaum eine wirtschaftliche Entlastung für die Ingenieurbüros gebracht hat. Konkret nach der HOAI gefragt, sagten 52 % der Unternehmen, dass sich die Erhöhung gar nicht auf das Geschäftsergebnis ausgewirkt habe. Nur 6 % sprechen von spürbaren Auswirkungen. „Daher ist es umso wichtiger für den Berufsstand, dass der Prozess zur Novellierung der HOAI 2009 noch in der laufenden Legislaturperiode abgeschlossen wird und die sogenannten Beratungsleistungen wieder zurück in den verbindlichen Teil der Honorarordnung geführt werden“, unterstrich VBI-Hauptgeschäftsführer Arno Metzler bei der Vorstellung der aktuellen Konjunkturumfrage. „Wir sind sicher“, so der VBI-Hauptgeschäftsführer, „dass dies in der nächsten Konjunkturumfrage positive Auswirkungen zeigen wird, denn mehr als die Hälfte unserer Mitglieder erwirtschaften mehr als 75 % ihres Umsatzes im Rahmen der HOAI.

Bei der Umsatzerwartung für 2013 blicken 75 % der Befragten optimistisch auf die kommenden Monate. 29 % (Vorjahr 20 %) erwarten einen Umsatzanstieg, 42 % (2012 = 56 %) gehen von Stabilität aus, 21 % befürchten ähnlich der Situation im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang.

„Die Branche zeichnet sich seit einigen Jahren durch eine erstaunliche Stabilität aus. Trotz Wirtschafts- und Finanzkrise ist die Nachfrage nach Leistungen der unabhängigen Planungsbüros konstant geblieben. Zu schaffen macht den Büros aber der zunehmend spürbare Mangel an qualifizierten Ingenieuren“, kommentiert Metzler.

So setzte sich auch 2012 der seit einigen Jahren vom VBI beobachtete Trend zu steigenden Mitarbeiterzahlen fort: 31 % der befragten VBI-Mitgliedsbüros erhöhten ihre Mitarbeiterzahl (2012 = 32), nur 14 % bauten Stellen ab. In diesem Jahr planen erneut 30 % der Unternehmen Neueinstellungen, lediglich 5 % wollen Stellen abbauen.

Allerdings bleibt die Personalbeschaffung schwierig. 67 % der VBI-Mitglieder geben an, vakante Ingenieurstellen nicht schnell und qualifiziert besetzen zu können. Rund 10 % der Befragten haben vor diesem Hintergrund bereits international nach Fachkräften gesucht bzw. planen dies für dieses Jahr. Der VBI unterstützt sie dabei mit Assessments in EU-Ländern.

Viele der VBI-Mitgliedsunternehmen planen und beraten vorwiegend auf dem Inlandsmarkt. Hier spielen die Kommunen mit 35 %, Bund und Länder zusammen mit 18 % als Hauptauftraggeber nach wie vor die Hauptrollen. Bei Auftraggebern aus Industrie und Gewerbe erzielten die Umfrageteilnehmer im vergangenen Jahr 32 % ihrer Umsätze. 34 % der 536 Umfrageteilnehmer waren 2012 auch erfolgreich im Ausland tätig.

Verband Beratender Ingenieure VBI

www.vbi.de

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