Zukunftsweisende Architektur mit Ziegel: Deutscher Ziegelpreis 2024 verliehen

Der Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie e.V. (BVZi) hat die Preisträger des Deutschen Ziegelpreises 2024 in der Bayerischen Architektenkammer ausgezeichnet. Die Hauptpreise gingen an das Verwaltungsgebäude des Unionhilfswerks in Berlin und das Synagogenzentrum in Potsdam. Auch der erstmals ausgelobte Studierendenpreis stieß mit 75 Einreichungen auf hohe Resonanz.

Ziegel: Baustein für lebendige Stadtbilder

Aus dem gesamten Bundesgebiet waren Preisträgerinnen, Laudatoren und Interessierte nach München gereist. Mit den Worten „Ziegel schaffen Struktur. Für sich betrachtet können sie unscheinbar wirken, aber im Zusammenspiel fügen sie sich als eindrucksvolles Gebäude harmonisch zusammen. Durch ihren Einsatz bringen sie Leben in Stadtbilder. Als Baumaterial sind sie bewährte Tradition, bleiben aber anpassbar für moderne Bauweisen. Gepaart mit innovativen Lösungen für Energie- und Ressourceneffizienz können sie zum klimafreundlichen und nachhaltigen Bauen beitragen. Mit dem Deutschen Ziegelpreis wird diese Leistung bereits zum sechsten Mal deutschlandweit gewürdigt“ eröffnete Dr. Rolf Bösinger, Staatssekretär im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen und Schirmherr, die Preisverleihung.

 

Preisträger im Detail: Monolithisch und Mehrschalig

In der Kategorie „monolithisch“ wurde das Verwaltungsgebäude des Unionhilfswerks Berlin, entworfen von Baumschlager Eberle Architekten Berlin, ausgezeichnet. Das Gebäude beeindruckt durch schlichte Eleganz, klare Formensprache und einen ganzheitlichen Ansatz der Nachhaltigkeit. Besonders hervorzuheben ist der gläserne Lichthof, der die Mitarbeitenden über alle Ebenen hinweg visuell verbindet.

Das Synagogenzentrum Potsdam von Haberland Architekten PartGmbB hat den Hauptpreis in der Kategorie „mehrschalig“ erhalten. Die sandfarbene Ziegelfassade verbindet die Tradition der Sakralbauten der Mark Brandenburg mit einer weltoffenen Architektur. Durch die intelligente vertikale Nutzung des engen Grundstücks entstand ein Ort, der sowohl Gebetshaus als auch kulturelles Zentrum ist.


Sonderpreis „Nachwuchs“: Zweifach umgenutzt

Neben den Hauptpreisen wurden Sonderpreise in fünf Kategorien und zehn Anerkennungen vergeben. So ging der Sonderpreis „Nachwuchs“ an das Gemeinschaftshaus Luise 19e in Werder/Havel, geplant von OFEA undjurekbrüggen. Dieses partizipativ entwickelte Projekt

überzeugt durch die Wiederverwendung von Ziegeln in einem umgenutzten Gebäude, eine umweltbewusste Dämmung aus Hanfkalk und eine Photovoltaikanlage auf dem Gründach.

 

Nachhaltigkeit und Nachwuchsförderung im Fokus

Neben den 190 eingereichten Projekten für den Deutschen Ziegelpreis zeigt der erstmals ausgelobte Studierendenpreis mit 75 kreativen und visionären Einreichungen von 36 Universitäten, Hochschulen und Akademien aus ganz Deutschland, wie vielseitig der Baustoff Ziegel eingesetzt werden kann.

„Der Deutsche Ziegelpreis belegt eindrucksvoll, wie unser traditionsreicher Baustoff mit innovativen Lösungen zur nachhaltigen Baukultur beiträgt und gleichzeitig zukunftsweisende Architektur fördert. Als Verband setzen wir uns dafür ein, die Rahmenbedingungen für den Einsatz von Ziegeln weiter zu verbessern und so nachhaltiges, energieeffizientes Bauen voranzutreiben“ fasst BVZi Vizepräsident Johannes Edmüller den Abend zusammen.

 

Ziegel: Tradition und regionaler Baustoff mit Zukunftspotenzial

Bayerns Bauminister Christian Bernreiter, bei der Preisverleihung vertreten von Amtschef Dr. Thomas Gruber, würdigte im Vorfeld die regionale Bedeutung von Ziegel: „Ziegel hat Tradition. Richtig eingesetzt ist ihre Lebensdauer nahezu unbegrenzt und er ist in fast allen Teilen Bayerns regional verfügbar. Nicht umsonst werden in Bayern knapp 70 Prozent aller Wohngebäude mit Mauerwerk errichtet.“

Die große Bandbreite der eingesetzten Ziegel – von modernen Hintermauerziegeln bis hin zu wiederverwendeten Altziegeln – zeigt, wie vielseitig dieser Baustoff ist. Ziegel passen sich an verschiedenste Bauweisen und Anforderungen an, ob für nachhaltige Neubauten, denkmalgerechte Sanierungen oder kreative Recyclingprojekte. So verbinden sie Tradition mit Innovation und leisten einen wichtigen Beitrag zur Architektur von heute und morgen.

Die prämierten Arbeiten werden ab dem zwei Wochen lang in der Bayerischen Architektenkammer ausgestellt und anschließend als Wanderausstellung deutschlandweit zu sehen sein. Eine Broschüre ist als E-Book unter www.deutscher-ziegelpreis.de/publikationen verfügbar.

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