VDMA Fachverband Bau- und Baustoffmaschinen

Starke bauma 2010 könnte Stimmungswende unterstützen 




Die bauma, 29. internationale Fachmesse für Bau- und Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und -geräte, ist ausgebucht und sendet damit allen Entwicklungen zum Trotz ein positives Signal. Die Messe wird zum wichtigen Gradmesser für die Lage in der Branche. Viele Aussteller kämpfen mit einem drastischen Nachfrage- und Umsatzrückgang. Maßnahmen zur raschen Kostensenkung seien deshalb unerlässlich, betont der Vorsitzende des VDMA Fachverbandes Bau- und Baustoffmaschinen, Dr. Christof Kemmann. Zugleich müssten sie sich auf die Zeit nach der Krise ausrichten. Dr. Kemmann geht davon aus, dass die bauma auch 2010 ihrem Ruf als Innovationsmesse wieder mehr als gerecht wird. Über 200 Bewerbungen für den bauma-Innovationspreis 2010 gäben bereits einen Vorgeschmack darauf.

 

Bau- und Baustoffmaschinen: sinkende Umsätze und Auslastungen 2010

Bei den Auftragseingängen blicken die deutschen Unternehmen der Bau- und Baustoffmaschinenindustrie zaghaft optimistisch in das noch junge Jahr. Die Talsohle scheint im Verlauf des Jahres 2009 erreicht worden zu sein. Im vergangenen Jahr sind die Auftragseingänge und der Umsatz branchenweit im Durchschnitt um rund 50 % gesunken. Die Branche bewegt sich damit heute volumenmäßig auf dem Niveau von 2005. Die Auftragsrückgänge 2009 werden sich insbesondere bei Baustoffmaschinen und -anlagen 2010 noch deutlich zeitverzögert auswirken, bedingt durch die längeren Lieferzeiten. Viele Hersteller werden mit sinkenden Umsätzen und Auslastungen zu kämpfen haben.

 

Stimmung hellt sich auf – Langfristaussichten weltweit positiv

Der aktuelle Geschäftsklimaindex und das Business Barometer des europäischen Baumaschinen-Dachverbandes CECE geben Anlass zur Hoffung. Die Mehrheit der Unternehmen geht davon aus, dass ihre Geschäftstätigkeit wieder anziehen wird. Dafür spricht, dass sich die Auftragslage der Unternehmen zum Ende des letzten Jahres wieder verbessert habe. Eine gewisse Belebung spüre man auch wieder im Anlagengeschäft: Projekte, die auf Eis lagen, würden langsam wieder angeschoben, die Anfragen nähmen zu. Die große Herausforderung sei aber, dass sich neue Projekte im Maschinenbau nicht gleich in Arbeit auswirkten.

Dr. Kemmann unterstrich, dass Wachstumsraten, wie sie die Branche zwischen 2003 und 2008 hatte, bis auf Weiteres nicht zu erwarten seien. Dafür gäbe es vier Gründe:

› Das Wachstum war in der Boomphase höher als der tatsächliche Bedarf

› Die Prognosen für die europäische Bauwirtschaft sind verhalten. Mit einem nachhaltigen Wachstum wird dort erst ab 2011 gerechnet

› Weltweit gesehen gibt es nach wie vor hohe Bestände an „jungen“ Gebrauchtmaschinen und die Maschinenflotten, die im Einsatz sind, sind relativ neu

› Die dringend benötigten Finanzierungen durch die Banken bereiten Probleme

2010 würden die Weichen gestellt für die Zeit nach der Krise. Die Langfristaussichten für die Bauwirtschaft, die Baustoffindustrie, den Bergbau und den Maschinenbau seien weltweit gesehen positiv. Grund dafür sind laut Dr. Kemmann vor allem die rasant wachsenden Märkte Asiens, aber auch die anderer Regionen, insbesondere Brasiliens.

 

Indien – Partnerland der bauma 2010

Indien hat die Wirtschaftskrise zügig und relativ unbeschadet überstanden. Die indische Bauwirtschaft und Bergbauindustrie erwarten bis 2015 ein durchschnittliches Wachstum von 11 bzw. 12 % pro Jahr. Damit liegen beide Sektoren über dem BIP-Wachstum. In den nächsten drei Jahren wird der Bedarf an Maschinen und Ausrüstungen um 20 % steigen.

Das Thema Indien wird sich wie ein roter Faden durch die bauma ziehen. VDMA und Messe München haben über 100 Führungspersönlichkeiten der großen indischen Bau- und Bergbauunternehmen persönlich nach München eingeladen. Man erwartet 4 000 indische Fachbesucher auf der Messe. Ziel sei es, den Dialog zwischen Anwendern und Anbietern zu fördern und so neue Geschäftsbeziehungen anzubahnen, sagte Dr. Kemmann. Im bauma-Forum bietet der VDMA vom zweiten bis zum vierten Messetag weitere „Länderspecials“ zu Russland, Asien und Latein­amerika an.

 

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