Jedes Grad zählt! – Energieeinsparung im Tunnelofen
Wie fast alle Industriesparten, ist auch die keramische Industrie von den Energiepreissteigerungen in hohem Maße betroffen. Gerade in Öfen mit langen Reisezeiten spielt der Energieverbrauch eine nicht unerhebliche Rolle. Zum Brennen von keramischen Produkten werden hohe Ofentemperaturen benötigt. Die Ziegel, Klinker oder ähnliche Produkte sollen zu allen Zeiten an allen Punkten im Ofen die erforderlichen Temperaturen erreichen. Hierzu wird der Ofen oft „zur Sicherheit“ lieber etwas zu hoch als zu niedrig eingestellt. Das erhöht den Energieverbrauch zusätzlich und es entstehen immense Kosten und Belastungen für die herstellenden Unternehmen.
Doch wie kann der Energieverbrauch gesenkt werden, ohne Einbußen in der Qualität zu generieren. Hierfür braucht es sehr genaue Kenntnisse des gesamten Fertigungsprozesses. Insbesondere die Ofentemperaturen sollten sehr genau in den Blick genommen werden. Jeder Industrieofen hat fest installierte Thermoelemente, die die Ofenraumtemperaturen an die Steuerung zurückmelden. Diese lassen allerding nur sehr ungenaue Rückschlüsse auf die tatsächlichen Produkttemperaturen zu. Um die exakten Temperaturen am Produkt im kompletten Besatz beurteilen zu können bietet PhoenixTM seit nunmehr 13 Jahren die bewährten TS05 Mess-Systeme speziell für die keramische Industrie an. Ein Datenlogger zeichtet an bis zu 20 Messpunkten über NiCrNi-Thermoelemente (verschiedene Typen möglich) die Produkttemperaturen auf. Hierzu werden die Thermoelemente an den relevanten Punkten im Besatz angebracht. Mit den abnehmbaren Anschlussboxen, welche an beliebigen Positionen montiert werden können, wird der Verkabelungsaufwand reduziert und es können kürzere Messfühlerleitungen verwendet werden. Der wassergekühlte TS05 Hitzeschutzbehälter wird unter dem Boden eines Tunnelofenwagens angebracht und schützt hier den Datenlogger vor zu hohen Temperaturen, aber auch gegen mechanische Beschädigungen, Staub und Feuchtigkeit. Bei Unterwagentemperaturen von bis zu 500°C erlauben sie eine Reisezeit von bis zu mehreren Tagen. Der Ofenwagen muss lediglich mit einer Halterung für den Behälter und Durchführungen für die Messfühler ausgerüstet werden.
Die optionale Radio-Telemetrie sendet die Temperaturdaten in Echtzeit auf den PC des Anwenders. So kann direkt eine detaillierte Bewertung des Ofendurchlaufs erfolgen. Die Auswerte-Software erlaubt nicht nur die grafische Analyse der Brennkurve, sondern auch weiterführende Auswertungen, wie z. B. die Zeit oberhalb einer bestimmten Temperatur, oder Durchschnitts- oder Spitzengradienten. Die so gewonnenen Erkenntnisse können für die Ofensteuerung herangezogen werden und tragen so zur Optimierung, sowohl der Produktqualität als auch des Energiebedarfs, bei.