Kleine Gründe für Optimismus

Liebe Leserinnen und Leser,

wenn Sie diese Ausgabe kurz nach Erscheinen und druckfrisch in die Hand nehmen, werde ich in Essen am Quereinsteigerseminar des Instituts für Ziegelforschung teilnehmen. Einerseits bin ich selbst Quereinsteiger, andererseits interessieren mich als ZI-Reakteur das Lehrformat und die Teilnehmer. Denn berufliche Wissensvermittlung und Weiterbildung werden in der Ziegelindustrie immer wichtiger. Prozesse und Apparate werden komplexer, der erfolgreiche Umgang damit voraussetzungsreicher. Gleichzeitig erfüllen immer weniger neue Mitarbeiter in Ziegelwerken diese Voraussetzungen. Von daher ist das Seminar ein kleiner Grund für Optimismus.

Personalsorgen spielten auch in den Gesprächen auf der ceramitec im April eine wichtige Rolle. Auf kurze Sicht scheinen diese sogar bedeutender als die mittelfristigen Fragen, die Prozess- und Energietransformation aufwerfen. Jedenfalls gab es viel Gesprächsstoff in München und, wenn auch kaum Lösungen, so doch viele vielversprechende Ansätze. Das Vortragsprogramm der ZI hat mit fünf Fachvorträgen dazu beigetragen. Einen Messebericht finden Sie in dieser Ausgabe auf Seite 34.

Auf der Messe gab es auch Gelegenheit, das Krumbacher Unternehmen Lingl zu besuchen. Die Stimmung am Stand mit neuer Firmierung und neuem Hauptgesellschafter war optimistisch. Welche Gründe es dafür gibt, können Sie im Interview mit Hermann Frentzen, dem neuen und ältesten „Auszubildenden“ des Unternehmens lesen (Seite 6).

Optimistisch sind auch die beiden Präsidenten des europäischen Verbandes Tiles & Bricks Europe. Zwar ist die Themen­agenda sportlich. Doch vergangene und gegenwärtige Einigungen auf europäischer Ebene zeigen, dass Änderungen zum Besseren möglich sind. Sich informieren und partizipieren lohnt sich also. Warum Murray Rattana-Ngam und Miroslaw Jaroszewicz davon überzeugt sind, können Sie ab Seite 12 nachlesen.

Bevor Sie aber glauben, dass diese Ausgabe technische Themen völlig ausspart, werfen Sie bitte einen Blick auf Seite 18. Im dritten Teil des Fachartikels zum Einsatz von Wasserstoff in Thüringer Ziegelwerken stellen Regina Vogt und Marc Homann vom IAB Weimar die Ergebnisse der Laboruntersuchungen vor.

Ich wünsche Ihnen eine unterhaltende und informative Lektüre.

 

Ihr

Victor Kapr

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