Modernste Fördertechnik von VHV Anlagenbau ermöglicht maximale Flexibilität
im neuen Röben Klinker-Werk Bannberscheid
Mit der Eröffnung des modernisierten Klinker-Werkes in Bannberscheid im Februar 2009 hat die Firma Röben Tonbaustoffe GmbH sich zu einem Spezialisten für kundenspezifische Sonderwünsche auf dem keramischen Markt entwickelt. Die hochwertigen Rohstoffe aus dem Westerwald können auf drei Produktionslinien mit Keramikklinkern, Riemchen und Pflasterklinkern gefahren werden. Um die Produktpalette hinsichtlich der Oberflächen, Farben und Abmessungen erweitern zu können, war ein komplexes Fördertechniksystem notwendig, das die multifunktionale Nutzung der Anlage unterstützt.
Diese fördertechnische Herausforderung wurde von der Firma VHV Anlagenbau GmbH übernommen, die mithilfe ihrer dreidimensionalen Planung die Betriebsleitung überzeugte. Die Anlage wurde so konstruiert, dass das Material aus den zwei Sumpfhausbecken beliebig auf die drei Extruderlinien verteilt werden kann. Außerdem steht ein 200 t Ton fassender Kastenbeschicker als flexibler Speicher bereit, mit dem, unabhängig von der laufenden Sumpfhaus-Versorgung, kleine Chargen gefahren werden können. Die Befüllung des Kastenbeschickers aus den Sumpfhäusern heraus ist ebenso möglich wie eine Lkw-Beladung mit aufbereiteter, verarbeitungsfertiger Tonmasse aus jedem Sumpfbecken.
Alle Anlagen wurden so konzipiert, dass bei einem Rezeptwechsel jede Extruderlinie jedes Material von allen möglichen Lagerplätzen erhalten kann. Jeder Extruder hat einen Siebrundbeschicker vorgeschaltet, damit Umschaltzeiten überbrückt werden und Abfallmaterial aus der getrennten Rückführung von jedem Abschneider wieder eingemischt wird. Auch die Abfallrückführung erfolgt wieder genau auf dem Versorgungsstrang, auf dem sich das passende Frischmaterial befindet und von Metalldetektoren kontrolliert wird.
Insgesamt brauchte man 39 Gurtförderanlagen, um die geforderte Sortenvielfalt und die kurzen Umstellzeiten bei Format- und Oberflächen- sowie bei Farbwechseln zu erreichen. Diese wurden überwiegend auf einer Verteilerbühne oberhalb der Ofenwagen-Speichergleise angesiedelt. Zur optimalen Erreichbarkeit der Formgebung ist diese Bühne von Fahrzeugen wie Staplern oder einem Autokran unterfahrbar.
Kürzeste Lieferzeiten für unterschiedlichste Produkte sind nun für die Firma Röben Tonbaustoffe GmbH problemlos realisierbar. „Wir stellen immer wieder fest, dass die vielen Varianten absolut vorteilhaft sind und machen regen Gebrauch von der daraus resultierenden Flexibilität“, stimmten die Herren Andernach und Daun von der Betriebsleitung überein, als eine Delegation der Firma VHV Anlagenbau GmbH am 28. März das neue Werk besuchte.
Neben der umfangreichen Fördertechnik wurden in den vorhandenen Hallengebäuden die Formgebung sowie Trockner-, Ofen- und Setzanlagen erneuert. Mit dieser Investition hat das Röben Werk seine Kapazitäten den heutigen Marktbedingungen angepasst und so beste Voraussetzungen geschaffen, um weitere Jahrzehnte erfolgreich im Westerwald zu produzieren.