Ziegelbefüllung mit Mineralwolle
Für die industrielle Herstellung eines mit Mineralwollklötzen gefüllten Ziegels hat das schwäbische Unternehmen Grenzebach Maschinenbau GmbH eine Anlage entwickelt, die die Befüllung mit Mineralwolle vornimmt und in bestehende Produktionslinien integriert werden kann.
Funktionsweise der Produktionsanlage
Zur Einbringung in die Linie werden Stapel von Mineralwolle in handelsüblicher Größe von ca. 2 000 x 1 000 mm bereitgestellt, die bestimmte Anforderungen hinsichtlich Dichte, Qualität und Dickentoleranz erfüllen. Zu Beginn des Arbeitsprozesses beladen Gabelstapler eine Drehbühne mit dem über 2 m hohen Stapel. Die Bühne dreht dann um 180° und bringt den Stapel in den Beschickbereich. Hier nimmt ein übergebauter Greifrahmen eines Portalgerätes jeweils eine einzelne Platte vom Stapel ab und legt sie auf einen daneben positionierten Tisch. Die Platte wird nun exakt ausgerichtet und anschließend mittels eines Linienportals durch eine Längssäge geschoben. Mehrere Sägeblätter teilen sie in Längsstreifen auf. Durch einen seitlichen Fräser kann die Plattentoleranz ausgeglichen und überschüssiges Material zerspant werden. Dieses wird durch eine Anlage abgesaugt, gesammelt und wieder dem Produktionsprozess für die Plattenherstellung zugeführt.
Im Anschluss werden die Längsstreifen quer geteilt und auf das erforderliche Maß zugeschnitten. Dazu verfährt ein Fahrwagen mit Aufnahmerahmen am Portal und schiebt die Mineralwoll-streifen taktweise durch eine Säge, die quer zur Haupttransportrichtung verfährt. Diese Quersäge kann mit mehreren Sägeblättern bestückt sein, um hohe Ausstoßleistungen zu erreichen.
In dem anschließenden Spezialförderer werden die Mineralwollklötze senkrecht aufgestellt und in die Position gebracht, die zur Befüllung in die Ziegel erforderlich ist. Bereits hier erfolgt eine Gruppierung entsprechend der Ziegelabmaße.
Ein weiteres Portalgerät ist mit einem Fahrwagen mit Abschiebefingern bestückt und schiebt die Reihen von Mineralwollklötzen aus dem Förderer in eine Bereitstell- und Vereinzelungsstation. Nach dem Vereinzeln der Mineralwollklötze werden sie durch spezielle Kanäle gleichzeitig in mehrere bereitgestellte Ziegel (drei bis sechs Stück, je nach Ziegellänge der Ziegel) geschoben, wobei zuerst die untere Lochreihe der Ziegel befüllt wird. Nach Anheben der Vorkanäle werden die oberen Lochreihen im Ziegel befüllt.
Die Ziegel selbst werden über eine Kettenförderstrecke aus der Produktion zutransportiert, in der Halteposition gestoppt und exakt positioniert.
Aufbau der Anlage
Bei einer Leistung von 800 Ziegeln pro Stunde werden 160 Mineralwollklötze pro Minute in die Ziegel befüllt. Diese Angabe bezieht sich auf eine Ziegellänge von 36,5 cm mit jeweils zwölf Löchern zum Befüllen.
Grenzebach hat die Anlage modular aufgebaut und bietet verschiedene Konzepte für das Sägen, Sortieren und Befüllen an, um die individuellen Anforderungen des Kunden berücksichtigen zu können. Beginnend von einfachen Anlagen mit geringer Automatisierung und Leistung bis zu Hochleistungsanlagen zur Befüllung von 1 400 Ziegeln pro Stunde und Verwendung von Mineralwollklötzen mit verschiedenen Abmessungen in einem Ziegel erhält der Anwender auf seine Produktionsgegebenheiten abgestimmte Lösungen.
Im Ziegelwerk ist die Anlage in den gesamten Produktionsprozess eingebunden. Die befüllten Ziegel werden wieder in den vorhandenen Produktionsstrang zurückgeführt, dort gestapelt und anschließend verpackt.
Auf Wunsch ist jedoch auch eine Anlagenlösung in „Stand-alone“-Ausführung machbar, in der die Befüllanlage nicht in den Produktionsprozess eingebunden ist.