Wienerberger lässt Krise hinter sich
Die Wienerberger AG erzielte 2010 folgende Ergebnisse: Der Konzern-umsatz sank um 4 % auf 1 744,8 Mio. €, das operative EBITDA lag mit 210,8 Mio. €, aufgrund von Kosteneinsparungen und besserer Auslastung, leicht über dem Vorjahresniveau. Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) konnte signifikant von -258,1 Mio. € auf 10,7 Mio. € gesteigert werden. Das Finanzergebnis verschlechterte sich im Berichtsjahr. Nach Abzug des Finanzergebnisses von -51,5 Mio. € und Hinzurechnung der Steuern von 5,9 Mio. € ergibt sich ein Verlust nach Steuern von 34,9 Mio. € gegenüber 258,7 Mio. € im Jahr 2009, wo Restrukturierungskosten das Ergebnis stark belasteten.
Mit 151,3 Mio. € erwirtschaftete der Ziegelproduzent in 2010 einen Cash-flow aus dem Ergebnis, der um rund 100 Mio. € über dem Vergleichswert des Vorjahrs liegt. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit belief sich auf 230,4 Mio. €. Aus dem Cashflow wurden insgesamt 149,8 Mio. € für Investitionen aufgewendet, wovon 61,7 Mio. € Instandhaltungsinvestitionen und 88,1 Mio. € die Fertigstellung laufender Projekte sowie kleinere Akquisitionen betreffen.
Bereinigung der Beteiligungsstrukturen bei Wienerberger
Nach der Übernahme der Steinzeug Gruppe im Oktober letzten Jahres hält Wienerberger seit November nach dem Erwerb der restlichen 25 % der Anteile 100 % an Semmelrock, dem Spezialisten für Flächenbefestigungen aus Beton. Im Januar 2011 wurde durch einen Anteilstausch mit Monier die Struktur im Dachbereich bereinigt. Wienerberger überließ ihrem ehemaligen Joint-Venture- Partner Monier 50 % an dem Betondachsteinhersteller Bramac und erhielt im Gegenzug weitere 25 % an Tondach Gleinstätten sowie eine Ausgleichszahlung. Somit hält Wienerberger zukünftig 50 % an Tondach.
Ausblick und Strategie
Wienerberger wagt derzeit noch keine konkreten Vorhersagen für 2011, da die Visibilität in zwei für das Unternehmen sehr wichtigen Regionen – Osteuropa und die USA – noch immer sehr eingeschränkt ist. Heimo Scheuch, Vorstandsvorsitzender der Wienerberger AG: „Grundsätzlich bin ich für 2011 zuversichtlich, da ich in allen westeuropäischen Märkten von einer stabilen bis leicht positiven Entwicklung ausgehe und insgesamt eine leicht steigende Nachfrage nach Ziegeln erwarte. Eine Erholung im amerikanischen Wohnungsneubau halte ich erst in der zweiten Jahreshälfte für möglich. Die Märkte in Zentral-Osteuropa sind ebenfalls nur schwer einzuschätzen. Polen ist aufgrund der starken Binnennachfrage das einzige Land in der Region, wo ich für 2011 zuversichtlich bin, dass es eine stabile bis leicht positive Entwicklung in der Nachfrage gibt. Bei den restlichen Ländern ist die Visibilität noch immer so eingeschränkt, dass ich keinerlei Prognose wage und auch leichte Nachfragerückgänge nicht ausschließe.“
Wienerberger erwartet für 2011 einen leichten Anstieg bei den Inputkosten, insbesondere bei Energie. Der Bedarf an Gas und Strom wurde bereits zu mehr als 50 % durch Fixpreisverträge auf den Energiemärkten abgesichert. Aus den nicht abgesicherten Mengen wird derzeit aufgrund steigender Energiepreise mit einem preisbedingten Anstieg der Energiekosten von rund 15 Mio. € gerechnet.