Carlo Berizzi

Architectural Guide Milan

134 × 245 mm, 300 Seiten
350 Abbildungen, Softcover
ISBN 978-3-86922-396-4 (Englisch)
ISBN 978-3-86922-397-1 (Italienisch)
EUR 38,00 / CHF 49,40
April 2015. DOM publishers, Berlin

Mailand ist Gastgeber der Expo 2015. So wie sich die internationale Kultur- und Modemetropole von vielen italienischen Städten unterscheidet, ist auch die Mailänder Expo anders als die bisherigen Weltausstellungen. Sie nimmt Abschied von der Selbstdarstellung einzelner Länder mit monumentaler Architektur und will ein offenes Diskussionsforum über Nachhaltigkeit und die Gestaltung der zukünftigen Welt sein.

Mailand ist eine Stadt, die sich ständig selbst erneuert und sich schon immer an Zukunftsthemen orientiert hat. Im Architectural Guide Milan geht Autor Carlo Berizzi an insgesamt 160 Bauten die architektonischen Etappen durch, die aus der Industriestadt des 19. Jahrhunderts eine Kapitale des modernen Italien machten. Mit der Ca‘ Brutta, dem „hässlichen Haus“ (1919-1923) beginnt der Weg Mailands in die Moderne. Von da an wurde die Stadt zu einem Experimentierfeld für Architekten wie Giuseppe Terragni, Gio Ponti oder Giuseppe Pagano. Die in den 1920er Jahren gegründeten Magazine Domus und Casabella befeuerten die internationalen Architektur-Debatten. Der Bauboom nach dem Zweiten Weltkrieg prägt das heutige Stadtbild. In den letzten zehn Jahren trugen internationale und italienische Architekten wie Zaha Hadid, Daniel Libeskind, Stefano Boeri oder Mario Botta zur städtebaulichen Entwicklung Mailands bei.

In sechs thematischen Tourenvorschlägen präsentiert Berizzi die wichtigsten Bauten und ordnet sie in die historischen und städtebaulichen Zusammenhänge ein. Diese Routen verfolgen etwa die Entwicklung der Stadt vor und nach dem Zweiten Weltkrieg auf den Fundamenten der römischen Stadt rund um den Dom oder führen ins „Quadrilatero della Moda“, wo neben Shops und Showrooms viele Meilensteine der Moderne zu finden sind. Sie begleiten die Stadtreisenden ins Brera-Viertel, dem bekannten Kunst- und Kulturzentrum oder zur Porta Nuova, wo viele markante Bauten des 21. Jahrhunderts stehen. Oder sie nehmen sie mit zur Via Tortona und Via Savona, die sich jedes Frühjahr in einen Brennpunkt des Salone del Mobile, eine der größten internationalen Möbelschauen, verwandeln. Hier haben Architekten wie Tadao Ando, David Chipperfield oder Antonio Citterio alte Industriegebäude umgebaut. Vier weitere Kapitel präsentieren einzelne Projekte. Beiträge des Mailänder Architekten Cino Zucchi, der den italienischen Pavillon auf der Biennale di Venezia 2014 kuratierte, sowie dem Landschaftsarchitekten Andreas Kipar ergänzen das Buch um kulturgeschichtliche, urbanistische und ökologische Aspekte der Mailänder Architektur.

Im Kontext der Expo bietet sich die Gelegenheit, die Architektur Mailands mit diesem Begleiter zu erkunden und herauszufinden, was diese Stadt inmitten der Poebene zu einer Kapitale des guten Geschmacks gemacht hat.


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