Architekturführer Venedig
Clemens F. Kusch / Anabel Gelhaar
Venedig Architekturführer
134 x 245 mm, 270 Seiten, über 400 Abbildungen,
Softcover
ISBN 978-3-86922-327-8 (deutsch)
978-3-86922-362-9 (englisch)
978-3-86922-377-3 (französisch)
978-3-86922-383-4 (italienisch)
EUR 38,00 / CHF 49,40
Zeitgenössische Architektur in Venedig? Gibt es dafür überhaupt noch Platz? Und wie soll man diese in dem Labyrinth der historischen Bauten – mit 3.200 gelisteten Objekten immerhin das größte UNESCO-Weltkulturerbe weltweit – ausfindig machen? Der Architekturführer Venedig konzentriert sich ausschließlich auf Bauten nach 1950 und lädt zu einer Entdeckungsreise durch die Lagunenstadt ein: im Schatten von Rialtobrücke, Dogenpalast und Markusdom präsentiert das Buch die zeitgenössische Architektur fernab von touristischen Pfaden.
Die historische Architektur Venedigs ist ausführlich dokumentiert, doch zur aktuellen gibt es bisher kaum Literatur – und das obwohl alle zwei Jahre Architekturfans aus aller Welt zur größten und renommiertesten Schau zeitgenössischer Baukunst, der Architektur-Biennale pilgern. Die Autoren Clemens F. Kusch und Anabel Gelhaar füllen nun diese Lücke und haben für dieses Buch insgesamt acht Spaziergänge und Bootsfahrten zusammengestellt, die zu neuen Wohnanlagen und umgebauten Hafenschuppen, zu Werken von Carlo Scarpa, Tadao Ando und David Chipperfield führen. Sie stellen Neubauten und Umbauten vor und machen darauf aufmerksam, wie schwierig es ist, in der Lagune zu bauen, mit dem historischen Bestand umzugehen und die Stadt für den modernen Menschen lebenswert zu gestalten: so wird immer wieder neu darüber diskutiert, wieviel Neubau sich die Stadt erlauben kann. Gegliedert nach den sechs Sestieri (Stadtviertel), führen die Autoren unter anderem zu den Museen am Canal Grande, zu Umbauten und Erweiterungen zwischen Rialto und San Marco, dem Arsenale, der Biennale-Architektur mit den Pavillions der letzten sechzig Jahre, sowie zu den Inseln und zum Festland. Umstrittene Neubauprojekte wie die Hochwassersperren oder spektakuläre Umbauten wie bei dem Fondaco dei Tedeschi von Rem Koolhaas werden ebenso thematisiert. Ein weiteres Kapitel stellt auch temporäre Bauten und nie realisierte Entwürfe wie etwa von Frank Lloyd Wright, Le Corbusier und Louis Kahn vor – diese bezeugen die Faszination, die Venedig auf Architekten ausgeübt hat und noch ausübt.
Wer das wohl weltweit größte Open-Air Museum besucht und mehr als den historischen Bestand besichtigen möchte, sollte diesen praktischen Reisebegleiter in der Tasche haben: die nächste Architektur-Biennale ist nicht mehr weit.