Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie leitet Generationswechsel ein
Auf der diesjährigen Ziegler-Jahrestagung in Braunschweig hat der Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie e.V. mit einer einstimmig beschlossenen Satzungsänderung die Weichen für die Zukunft gestellt.
Das Präsidium des Verbandes wird zukünftig über ein rollierendes System gewählt und aus einem „incoming president“, einem Präsidenten und einem „outgoing president“ bestehen. Das einstimmig gewählte Präsidium besteht aus dem langjährigen Präsidenten des Verbandes, Helmuth Jacobi, Jacobi Tonwerke GmbH, der für eine letzte Periode im Amt bestätigt wurde, dem neuen „incoming president“ Stefan Jungk (47), Juwö Poroton Werke Ernst Jungk & Sohn GmbH, und dem „outgoing president“ Anton Hörl, Hörl & Hartmann Ziegeltechnik GmbH & Co. KG.
Geschäftsführer Martin Roth machte in seinem Jahresbericht klar, dass die deutsche Ziegelindustrie am derzeitigen Wohnungsbau zu wenig partizipiert. Der Trend hin zum Geschoss- und weg vom Einfamilienhausbau sei negativ für die Ziegelindustrie. Die sich ändernde Gesellschaft ziehe es wieder mehr in die Innenstädte, seien es Ruheständler oder junge Familien – alle wollen von der Infrastruktur einer Stadt profitieren. Hinzu komme, dass die von der Bundesregierung vor einigen Jahren abgeschaffte Eigenheimzulage von vielen jungen Familien bei der Finanzierung ihres Haues als Ersatz für das nur nicht oder nicht in ausreichender Höhe vorhandene Eigenkapital eingesetzt werden konnte.“ Die Streichung der Eigenheimzulage sei ein „grandioser“ Fehler gewesen. Die deutschen Ziegler müssen sich den neuen Herausforderungen stellen, die Mauerziegler müssen im Mehrgeschossbau aktiver werden und die Dachziegler den Bereich Sanierung stärker vorantreiben.
Dieter Rosen, technischer Geschäftsführer Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie e.V., und seine Kollegen Dr. Thomas Kranzler und Katharina Armbrecht informierten über die Arbeit des vergangenen Jahres und zukünftige Herausforderungen. Wichtige Themen waren bzw. sind die EU-Bauprodukteverordnung, der Schallschutz im Hochbau, die Radioaktivität in Baustoffen, Recycling und Verwertung von Ziegelabbruchmaterial, die Novelle der TA Luft, der EU Emissionshandel u.v.a.
Auch die Fachverbände Ziegelindustrie Nord/Nordwest e.V., der Güteschutz Ziegel, das Keramlabor und die Arbeitsgemeinschaft Zweischalige Wand Marketing hielten im Rahmen des Jahrestagung ihre Mitgliederversammlungen ab. Das am Donnerstag organisierte vero-Unternehmerforum behandelte in vier Vorträgen branchenübergreifende Themen. Dazu gehörten:
der produktive Dialog mit Medien und Multiplikatoren
die erfolgreiche Planung und Umsetzung von Projekten durch eine frühe Öffentlichkeitsbeteiligung
Strategien gegen den Nachwuchs- und Fachkräftemangel in der Bau- und Rohstoffindustrie
der erfolgreiche Auftritt in der kritischen Öffentlichkeit
Natürlich blieb genügend Zeit für Fachgespräche, auch mit den Kollegen des Baustoffverbandes vero, sei es beim gemeinsamen Abendessen am Mittwoch oder beim Festabend in der Stadthalle Braunschweig am Donnerstag.
Die nächste Verbandstagung wird vom 5. bis 7. Mai 2016, gemeinsam mit dem Bayerischen Ziegelindustrieverband e.V., in Rom abgehalten.
Anett Fischer
Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie e.V.
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