Deutscher Mauerwerkskongress 2016 thematisierte bezahlbaren Wohnungsbau
Akuter Wohnungsmangel in Deutschland war eines der meistdiskutierten Themen auf dem diesjährigen Deutschen Mauerwerkskongress, der vom 19. bis 20. Januar 2016 in Darmstadt stattfand. Die enormen Herausforderungen der Versorgung breitester Bevölkerungsschichten mit bezahlbarem Wohnraum sowie die Integration einer zunehmenden Zahl von Asylbewerbern erfordern konstruktive Lösungsansätze in Politik und Wirtschaft. Wie diese aussehen können, darüber informierten sich die rund 200 Teilnehmer an zwei Kongresstagen aus erster Hand.
Unter dem Motto „Der Mehrgeschoss-Profi: Mauerwerk“ lenkte der Kongress den Blick zunächst auf die aktuelle politische Situation. Wie anhand einer aktuellen Studie belegt werden konnte, wird es bis 2020 erforderlich sein, jährlich bis zu 400 000 neue Wohnungseinheiten zu bauen.
Es wurde deutlich, dass mit Mauerwerkskonstruktionen die notwendigen bezahlbaren Wohnungen kostenoptimal und nachhaltig errichtet werden können.
Die massive Bauweise ist mehr denn je auch den heutigen Ansprüchen an die schnelle und nachhaltige Errichtung von Wohnraum gewachsen.
Aus praktischer Sicht wird es wichtig sein, sich den derzeitigen Änderungen und Anforderungen zu stellen, beispielsweise hinsichtlich des Einflusses Europas auf das deutsche Bauordnungsrecht. Die Einführung des Eurocode 6 und weitere wesentliche Normenwerke standen ebenfalls auf der Agenda.
Außerdem wurden aktuelle Entwicklungen in den Bereichen Mauerwerksstatik sowie im Schall-, Brand- und Wärmeschutz vorgestellt. Innovative Entwicklungen im Fassadenbereich und beim 3-D-Druck von Baumaterialien bildeten weitere Themen der Veranstaltung, abgerundet durch Einblicke in die Zukunft des altersgerechten Bauens.
Das Fazit des 9. Mauerwerkskongresses lautet: Die gegenwärtige Wohnungsneubautätigkeit in Deutschland muss kurzfristig um fast 50 % erweitert werden.