Druckgussformgebung von speziellen Formziegeln
Dachziegelzubehör, das sich nicht durch Pressen herstellen lässt, wird meist manuell grün garniert und im Brand „geklebt“ oder im Handguss mit sehr hohen Standzeiten hergestellt.
Um den komplizierten Herstellungsprozess oder die hohen Standzeiten extrem zu verkürzen und bisher zusammengesetzte Teile rationell in einem Guss herstellen zu können, ist das Druckgussverfahren geeignet. Es wurde untersucht, ob sich das Verfahren auch für z.B. Dachziegel eignet und ein Pultziegel hergestellt. Grundlage des Verfahrens ist der Druckgussversatz, der bis auf die Elektrolyte ausschließlich aus einem Dachziegelrohstoffversatz besteht. Das Druckgusswerkzeug wurde im rapid-tooling-Verfahren hergestellt. Ausgehend von einem Modell wurden aus zwei Polymethylmethacrylat-Blöcken die Formenhälften herausgefräst. Die einfache Gießformgebung solcher, auch mehrteiliger Formen ist möglich. Dabei können Gießzeiten von fünf Minuten für Zubehör erreicht werden, Mehrfachformen können die Produktivität noch vervielfachen. Auch für komplizierte Fassadenelemente ist die Anwendung geeignet.
Damit ist das Druckgussverfahren für die Dachziegel- oder Fassadenelementherstellung anwendbar und für bestimmte, besonders komplizierte Formen auch ökonomisch machbar.
Dr. Jens Petzold, KI Keramik-Institut GmbH