Gute Stimmung auf der Deubau
Gute Stimmung kennzeichnete den Verlauf der 24. Internationalen Baufachmesse Deubau, die am Samstagabend in der Messe Essen zu Ende ging. Insgesamt erzielte die Deubau ein Ergebnis, das für den deutlich überwiegenden Teil der Aussteller „besser als erwartet“ ausfiel. Sie zeigten sich angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Gesamtsituation positiv überrascht über den starken Zuspruch, den sie und die von ihnen vorgestellten Bauprodukte und -verfahren fanden.
Mit insgesamt rund 67.000 Besuchern erzielte die Deubau annähernd ein Ergebnis auf dem Niveau der letzten Deubau. Was Frank Thorwirth, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Essen, als ausgesprochen soliden Erfolg wertet: „Als größter Universalbaumesse dieses Jahres ist es uns gelungen, die aktuellen Themen in den Baubereichen Hochbau, Ausbau und Tiefbau in den Vordergrund zu rücken. Im Mittelpunkt standen vor allem die Bereiche Sanierung, Renovierung, Modernisierung - Baumaßnahmen, die mittlerweile rund 70 Prozent der Bauinvestitionen ausmachen.“ Energieeffizienz, Klimaschutz, Nachhaltigkeit - das seien die „Motoren“ der Baubranche. „Die Bedeutung der Deubau“, so Thorwirth, „wurde auch dadurch hervorgehoben, dass viele Politiker, an der Spitze der Bundesbauminister Dr. Peter Ramsauer und die NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben, auf der Messe den ausführlichen Dialog mit der Branche suchten.“
Mehr Architekten, Planer, Ingenieure
Mehr noch als von der Zahl der Besucher zeigten sich die 654 Aussteller beeindruckt von deren erneut gestiegener Fachkompetenz. Egon Galinnis, Geschäftsführer der Messe Essen: „Die Deubau unterstreicht damit ihren Anspruch, als Fachmesse den hohen Erwartungen der Experten rund um das Planen und Bauen gerecht zu werden. Herausragendes Merkmal der Deubau war auch in diesem Jahr der - nochmals gewachsene - Anteil anArchitekten, Planern undIngenieuren.“ Jeder vierte Fachbesucher zählte zu dieser für die Aussteller besonders interessanten Zielgruppe. Galinnis: „Ihr Votum bei der Auswahl von Produkten und Verfahren ist in der Regel ausschlaggebend für Entscheidungen der Auftraggeber.“
Industrie präsentierte viele Neuheiten
Die Deubau präsentierte einen Überblick über die Vielzahl an Innovationen, die von der Industrie entwickelt wurden. Die Hersteller liefern sich einen regelrechten Wettlauf um die besten Wärmedämmwerte bei möglichst geringer Materialstärke. Gezeigt wurden darüber hinaus zum Beispiel: Selbstreinigende Ziegeldächer, neue Steinformen oder Steine mit „eingebauter“ Wärmedämmung, harmonisch in die Dachflächen integrierbare Solarelemente oder komplette Solardächer, die nicht nur Wärme und Strom liefern, sondern zugleich die Dacheindeckung bilden. Großzügige Dachfenster-Systeme machen dank Schiebetechnologie das Dachgeschoss zur sonnendurchfluteten Loggia. Kontrollierte Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung reduzieren Wärmeverluste beim Lüften.
Einen neuen Themenschwerpunkt bildete das „Textile Bauen“ - Objekte und Konstruktionen mit innovativen Stoffmaterialien für drinnen und draußen. In der Sonderschau stellte sich ein Netzwerk aus Spezialisten für „Textiles Bauen“ vor: Hersteller ebenso wie Verarbeiter, Ingenieure und Gestalter.
Top-Thema „Energie“
Das Thema „Energie“ zog sich wie ein roter Faden durch die Deubau. Fast jeder zweite Besucher hielt insbesondere nach energiesparenden Produkten Ausschau: nach Dämmstoffen, nach Materialien für den Innenausbau, für Wand, Fassade, Dach und nach modernen Heizsystemen. Gefragt: die Informationen der Unternehmen am Firmen-Gemeinschaftsstand des NRW-Wirtschaftsministeriums und am Stand der Energieagentur NRW, die Pelletheizungen, Wärmepumpen und Solaranlagen in den Blickpunkt rückte. „Gerade in der energieeffizienten Sanierung von Altbauten und dem Neubau von energieeffizienten Gebäuden“, so NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben bei ihrem Messebesuch, „liegt ein enormes wirtschaftliches Potential für das Baugewerbe, aber auch zur Einsparung von Ressourcen.“
Rahmenprogramm kam an
Insgesamt erhielt das Rahmenprogramm der Deubau von den Besuchern Top-Noten. Als ideale Plattform für den Know-How-Transfer unter Experten erwies sich das Forum „Praxis Altbau – Zukunft Bau“, in dem der Bundesbauminister Dr. Peter Ramsauer, Schirmherr der Deubau, die Messe eröffnet hatte. Gemeinsam informierten hier der Bundesarbeitskreis Altbauerneuerung und das Bundesbauministerium über aktuelle Sanierungs- und Modernisierungsthemen sowie über Forschungsprojekte und schlugen so einen Bogen zwischen Forschung und Praxis. Höhepunkt der „Tage der Wohnungswirtschaft“ auf der Messe war die Verleihung des Bauherrenpreises, mit dem vorbildliche Modernisierungsprojekte ausgezeichnet wurden.
„Leben plus Komfort“: Gelungene Premiere
Sehr zufrieden mit der Resonanz sind die Veranstalter der ersten Fachmesse „Leben plus Komfort“, die parallel zur Deubau stattfand. Das Konzept der Querschnittsmesse, die Konzepte, Technik, Produkte und Serviceangebote für den Wachstumsmarkt GenerationPlus vorstellte, ging auf. Insbesondere Handwerker und Architekten nutzten die Messe und den angegliederten Fachkongress, um sich über Angebote zu informieren, die sich speziell an den Anforderungen des demografischen Wandels orientieren. Die nächste „Leben plus Komfort“ wird parallel zur kommenden Deubau stattfinden.
25. Deubau vom 10. bis 14. Januar 2012
Die 25. Internationale Fachmesse Deubau wird vom 10. bis 14.Januar 2012 in der Messe Essen stattfinden. Rund 90 Prozent der Besucher gaben im Rahmen einer Repräsentativ-Umfrage an: „Wir haben fest vor, auch die nächste Deubau wieder zu besuchen.“ Über 80 Prozent der Aussteller bekräftigten bereits gegen Messeschluss, sich auch 2012 wieder an der Deubau als Aussteller zu beteiligen.