Innovative Ziegelarchitektur aus aller Welt ausgezeichnet
Der Wienerberger Brick Award bietet seit 2004 eine einzigartige Plattform für die Auszeichnung herausragender Ziegelarchitektur von internationaler Qualität. Die Nutzung von Wienerberger-Produkten ist kein Kriterium für eine Teilnahme. Der Award umfasst unterschiedliche Kategorien, die abhängig von Trends und aktuellen Themen variieren können.
2016 wurde der, alle zwei Jahre ausgelobte, Preis zum siebten Mal in den folgenden Kategorien vergeben:
Residential Use
Public Use
Re-Use
Urban Infill
Special Solution
Insgesamt wurden über 600 Projekte aus 55 Ländern eingereicht – ein neuer Rekord. Aufgrund der großen Vielfalt der Projekte war es für die unabhängige Vor-Jury kein Leichtes, die Zahl der Einreichungen auf 50 Nominierungen einzugrenzen. Aus dieser engeren Wahl kürte eine Jury aus vier international anerkannten Architekten die Gewinner. Zur renommierten Fachjury gehörten Laura Andreini (Italien), Alfred Munkenbeck (Großbritannien), Matija Bevk (Slowenien) und Johan Anrys (Belgien), Sieger des Wienerberger Brick Award 2014 in der Kategorie Public Re-Use. Der Award ist mit einem Preisgeld von insgesamt € 31 500 dotiert.
Zwei Grand Prizes verliehen
Gleich zwei Projekte wurden dieses Jahr mit einem Grand Prize ausgezeichnet.
Bürogebäude 2226
Einer dieser Preise ging an das Bürogebäude 2226 des Architekten Prof. Dietmar Eberle, das sich in Lustenau befindet. Sein Credo „Zurück zu den Ursprüngen!“ setzte er perfekt um. Denn das Hauptmerkmal des Projekts liegt in seinem Energiekonzept. Das gesamte Gebäude kommt ohne Belüftung, ohne Klimatechnik, ohne Heizung aus. Der Name weist bereits auf die vorherrschende Raumtemperatur hin, die sich ganzjährig zwischen 22 und 26 °C bewegt. All dies wird durch massive, 76 cm dicke Ziegelwände ermöglicht. Die einzige Energiequelle ist die Abwärme von Menschen, Computern und Lampen. Dieser revolutionäre Ansatz überzeugte zugleich auch in der Kategorie Special Solution.
House 1014
Der zweite Grand-Prize-Gewinner, House 1014, im historischen Stadtkern von Granollers (Barcelona), ist ein herausragendes Beispiel für die Nutzung einer „übriggebliebenen“ Fläche im städtischen Raum. Das sehr lange und schmale Grundstück weist mit einer Breite von nur 6,5 m extreme Baubedingungen auf. Ausgehend vom Wunsch des Bauherren nach einer Unterteilung des Hauses in zwei unabhängige Zonen, entwarf das spanische Architektenbüro Harquitects eine Abfolge sich abwechselnder Innen- und Außenräume. Diese umfassen ein privates Heim, ein Haus für Gäste sowie Terrassen und Atrien. Der Einsatz von Ziegel vermittelt sowohl Tradition als auch Moderne und trägt wesentlich zum Gesamteindruck des Objektes bei. Neben dem Grand-Prize gewann dieses Projekt auch in der Kategorie Urban Infill.
Termitary House
Termiten waren die Inspiration des Siegerprojektes aus Vietnam, in der Kategorie Residential Use. Der Name Termitary House beschreibt den Grundriss des Gebäudes, der dem Bauplan eines Termitenhügels gleicht, in dem alle Gänge, Galerien und Räume in einem zentral gelegenen Hauptraum zusammenkommen. Um den extremen klimatischen Bedingungen des tropischen Monsunklimas zu trotzen, entschieden sich die Architekten Tropcial Space, das Wohnhaus vollständig aus Ziegel zu erbauen.
Auditorium des Gesundheitszentrums AZ Groeninge
Das Auditorium des Gesundheitszentrums AZ Groeninge in Belgien ist Gewinner der Kategorie Public Use. Während das Hauptgebäude traditionell gestaltet ist, wurde für das neue Auditorium ein gegensätzlicher Baukörper entwickelt. Es scheint im abschüssigen Gelände zu versinken, wobei es auf einer Seite über den Rand hinausragt. Raue Ziegel umhüllen die gebogene Fassade. „Die Ziegel wurden vertikal verlegt, um die bandartige Rundung des Gebäudes zu betonen”, erläutert Architekt Bert Dehullu.
Marília Projekt
In der Kategorie Re-Use gewann das Marília Projekt des Studios Super Limão in São Paulo, Brasilien. Das 1915 erbaute Haus in der Rua Marília ist eines der letzten historischen Ziegelgebäude in der Gegend. Statt sich für die wirtschaftlich attraktive Alternative, einen Abriss, zu entscheiden kam man überein, das Gebäude zu erhalten. „Mit Marília bot sich die Gelegenheit, ein Projekt zu schaffen, das Geschichte, Baumaterial, Umwelt und Umgebung respektiert“, hebt der Architekt hervor.
Cluster House
Ein Sonderpreis ging an das Architekten-Duo Duplex aus der Schweiz für sein Projekt Cluster House in Zürich. Als Teil des neuartigen Wohnkonzepts verzichten die Bewohner auf Annehmlichkeiten wie einen eigenen Garagenstellplatz, werden im Gegenzug aber mit verschiedenen Services belohnt, darunter Carsharing, Gemeinschaftsküchen, Gewächshäusern und Hotelzimmern für Gäste.
„Ich bin beeindruckt von der Qualität und Internationalität der diesjährigen Einreichungen. Sie zeigen, wie durch maßgeschneiderte Architekturkonzepte einzigartige und zukunftsweisende Projekte entstehen – auch unter extremen klimatischen oder räumlichen Bedingungen. Die innovativen Siegerprojekte unterstreichen damit die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Baustoffs Ziegel“, kommentiert Heimo Scheuch, CEO Wienerberger AG.
Er betonte im Rahmen der internationalen Pressekonferenz auch den Trend weg vom Hightechgebäude hin zu einfachen Gebäuden, in denen man sich wohlfühlt. Der Ziegel, als eines der nachhaltigsten Baumaterialien überhaupt, eigne sich dafür ebenso hervorragend wie für moderne Gebäude und auch für die Wiedernutzung, ein ebenfalls wichtiges Thema der Gegenwart.
Das begleitende Architekturbuch „Brick 16“ präsentiert auf 256 Seiten und mit mehr als 300 Farbaufnahmen und Plänen die sechs Preisträger sowie weitere 44 herausragende Ziegelbauten. Ein Film über die Siegerprojekte einschließlich der Erklärungen von Architekten und Juroren steht auf brickaward.com zur Verfügung.
Symposium – Future Cities
Im Anschluss an die Preisverleihung folgte ein Symposium zum Thema Future Cities, das auf aktuelle Herausforderungen und Chancen Bezug nahm und im Rahmen einer Diskussion Einblick in die Denkweise von Experten bot.
www.brickaward.com