Keramik für die Kreislaufwirtschaft

KNB präsentiert Poster ‘Circular with Ceramics’

Der Übergang zu einer stärkeren Kreislaufwirtschaft, in der Produkte, Materialien und Ressourcen so lange wie möglich im Umlauf bleiben und in der das Abfallaufkommen minimiert wird, ist für eine nachhaltige, CO2-minimierte und ressourceneffiziente Wirtschaft von entscheidender Bedeutung. Dieses klare Ziel der Europäischen Kommission und der Ziegelindustrie ist ein Hauptthema des „New Green Deal“, den die Europäische Kommission im Dezember letzten Jahres vorgestellt hat.

Um diese Ambition zu fördern und zu zeigen, wie weit die niederländische Keramikindustrie bereits fortgeschritten ist, präsentierte der Königliche Verband für Baukeramik in den Niederlanden (KNB) ein Poster ‘Circular with Ceramics’. Die Visualisierung zeigt prägnant die vielen Möglichkeiten gebrannter Tonprodukte in einer Kreislaufwirtschaft auf. Die Anwendungen werden anhand einer Künstlerimpression des innovativen Funda House© gezeigt, die aus den Vorlieben von Wohnungsbaukunden der niederländischen Wohnungswebsite Funda zusammengestellt wurde.

Ton, gewonnen aus den großen Flüssen der Niederlande, ist ein erneuerbarer Rohstoff – natürlich, weit verbreitet und lokal verfügbar. Die Wiederverwendbarkeit von Ton wird durch wissenschaftliche Untersuchungen von Deltares in Zusammenarbeit mit den Universitäten Utrecht und Wageningen nachgewiesen. „Dieser unendlich verfügbare Primärrohstoff ist ein willkommener Beitrag zu einer auf Sekundärrohstoffen basierenden Kreislaufwirtschaft”, so KNB Direktor Ewald van Hal bei der ersten Präsentation der Künstlerimpression. Er weist auf den Mehrwert der Tongewinnung für die bewährte Erschließung neuer Natur (inzwischen als Natura-2000-Gebiet ausgewiesen) und den Beitrag zu einer hohen Wassersicherheit im niederländischen Flussgebiet hin.

Lebenslang wartungsfrei

In der Nutzungsphase zeichnen sich keramische (Bau-)Produkte durch ihre sehr lange Lebensdauer ohne Wartungsbedarf aus. Die nicht brennbaren, ungiftigen, farb- und formfesten Erzeugnisse bieten viele Möglichkeiten der Wiederverwendung. All dies führt zu einem günstigen Umweltbeitrag über die gesamte Lebensdauer, der als Umweltkostenindikator “MKI” (ein in den Niederlanden üblicher Indikator für die Umweltauswirkungen von Produkten) bezeichnet wird.

Funda House© und der Wert des Stils

Heeren 5 Architects (Amsterdam) und Dingeman Deijs Architects (Amsterdam) entwarfen auf der Grundlage umfangreicher Daten von Funda das Traumhaus des niederländischen Privatverbrauchers: ein Terrassenschloss. In diesem Reihenhaus mit dem Raumgefühl eines Schlosses kommen viele keramische Bauprodukte zum Einsatz. Das überrascht nicht wirklich, denn private Verbraucher in den Niederlanden bevorzugen Baukeramik wie Verblender, Dachziegel und keramische Wand- und Bodenfliesen. Das wird durch ein Forschungsprojekt des Planungsbüros für Umwelt (PBL) der niederländischen Verwaltung und der Amsterdam School of Real Estate (ASRE) “Der Wert des Stils” aus dem Jahr 2014 unterstrichen. In Verbindung mit der Materialpräferenz der Nutzer führt das zu einer sorgfältigen und sparsamen Nutzung. Auch das ist zirkulär!

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